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Anne Terpstra sprintet um den Weltcupsieg in Snowshoe - GHOST Factory Racing gewinnt auch die letzte Teamwertung in 2019

GHOST Factory Racing bleibt in der Teamwertung auch im siebten Weltcup der Saison ungeschlagen. Anne Terpstra sprintet um den Sieg gegen die frisch gekürte Weltmeisterin Pauline Ferrand Prevot und muss sich nur knapp geschlagen geben. Mit diesem zweiten Platz sichert sie sich den vierten Rang im Gesamtweltcup. Sina Frei erwischte einen schwierigen Tag, konnte aber trotzdem den siebten Gesamtrang einfahren. Barbara Benko ist ebenfalls zurück im Renngeschehen und Lisa Pasteiner konnte mit einem zehnten Rang den siebten Platz in der U23 Wertung verteidigen.

Der Austragungsort in Snowshoe / West Virginia war neu im Weltcupkalender und bisher nur von der Austragung der US-Amerikanischen Meisterschaften bekannt. Der idyllisch gelegene Ort ist das Herzstück eines kleinen Skigebiets und Bikeparks und  liegt auf einem Höhenzug in den Apalachen auf fast 1.500 Metern. Die relativ kurze Strecke zeichnet sich durch sehr schnelle Passagen und einige neu gebaute Sektionen aus. Im Vergleich zu den restlichen Kursen des Jahres, galt es pro Runde relativ wenige Höhenmeter zu absolvieren. Der Kurs war trotz der weiten Anreise und abgelegenen Lage gesäumt von begeisterten Fans

Lisa Pasteiner fühlte sich die ganze Woche sehr wohl auf dem Kurs und wollte das gute Gefühl aus Lenzerheide beim letzten Weltcup gerne mitnehmen und ein ähnliches Ergebnis wiederholen. „Das Rennen heute war wirklich brutal hart und ich habe von der ersten Runde an gelitten. Die erste Runde war mir schon zu schnell und ich musste die erste Gruppe fahren lassen. In der zweiten Runde dachte ich, ich würde mich erholen, aber leider ging es dann nur bergab. Letzte Woche war ich vielleicht nicht ganz bei der Sache, aber heute war einfach nicht mehr wie der zehnte Rang drin. Die Strecke hätte an einem guten Tag sicherlich viel Spaß gemacht, aber heute war es nur ein Kampf gegen mich selbst. Ich bin froh, dass ich den zehnten Rang noch ersprinten konnte, damit kann ich definitiv leben.“

Das XCC Rennen am Freitag wurde auf einem sehr zuschauerfreundlichen Kurs ausgetragen und die Start- und Zielgerade führte über den Marktplatz des beschaulichen Skiortes. Sina Frei und Anne Terpstra konnten sich von Beginn an in den TOP10 positionieren, ehe die Schweizerin in einer der losen Schotterkurven vom Rad musste. Zwar konnte sie nach kurzer Standzeit weiterfahren, aber die knappen Abstände bedeuten sofort zahlreiche Positionsverluste. Von da an reihte sie sich direkt hinter ihrer ungarischen Teamkollegin Barbara Benko ein und beide konnten durch gute Zusammenarbeit die Ränge 21 und 22 sichern und starten damit aus der dritten Startreihe. Anne Terpstra konnte das Tempo der vierköpfigen Spitzengruppe nicht ganz mitgehen, gewann aber das Duell um den besten Platz in der ersten Verfolgergruppe und kam als fünfte ins Ziel. Dies bedeutete die erste Startreihe am Sonntag.

Barbara Benko entschied sich beim letzten Weltcup in Lenzerheide noch eine Pause einzulegen, um ihrem Körper etwas Ruhe zu gönnen. Bei der WM griff sie wieder ins Renngeschehen ein, hier finishte sie auf Rang 33: „Natürlich konnte ich mit zwei Wochen Pause nicht erwarten alles kompensiert zu haben, aber mein Körper und mein Training sind jetzt wieder auf dem richtigen Weg. Das Rennen heute war leider nochmal superhart und ich habe wirklich gelitten. Es ist gut, dass das Jahr jetzt quasi erstmal vorbei ist.“

Sina Frei kam mit der relativ flachen Strecke nicht so gut zurecht und hatte mit dem Sturz im Shorttrack auch noch mit einer Startposition in der dritten Reihe zu kämpfen: „Die Strecke ist jetzt sicherlich nicht auf meine Fähigkeiten zugeschnitten. Ich hatte heute aber auch nicht meinen besten Tag. Besonders auf den flachen Passagen habe ich ordentlich gelitten. Alles in allem war das nicht das Saisonfinale das ich mir gewünscht habe, aber alles in allem bin ich sehr froh mit meiner Saison!“ Sie beendete das Rennen auf dem 22. Rang.

Anne Terpstra sorgte zum Saisonfinale noch einmal für ein Highlight und erkämpfte sich den sehr starken zweiten Rang im Zielsprint gegen die frisch gekürte Weltmeisterin Pauline Ferrand Prevot. „Rückblickend ist die Strecke vielleicht ein bisschen wie in den Niederlanden, relativ wenige Höhenmetern und das ganze Rennen dreht sich darum die Geschwindigkeit zu behalten und möglichst wenig Energie zu vergeuden.“ Sie war von Beginn an in der Spitzengruppe vertreten und konzentrierte sich auf ihre Positionierung: „Die ersten drei Runden sind wir eigentlich spazieren gefahren und ich wollte dann einfach irgendwann etwas versuchen“, so machte sie sich mit noch drei zu fahrenden Runden das erste Mal auf die Konkurrenz zu testen. Die sieben Fahrerinnen starke Spitzengruppe reduzierte sich auf vier und so war es die Weltmeisterin die die nächste Attacke lancierte. Zusammen mit Terpstra setzten sie sich vom Feld ab, Terpstra attackierte erneut und lag fortan allein in Führung: „Mit nur noch einer halben Runde zu fahren war ich mir vielleicht schon ein bisschen zu sicher und dachte ich habe es unter Kontrolle. Pauline kam dann auf den letzten Metern noch einmal heran und ich habe wirklich alles gegeben. Es hat dann leider nicht ganz gereicht und ich war zunächst etwas enttäuscht, aber es gibt wirklich keinen Grund dafür. Das Rennen war ein toller Abschluss dieser Saison und ich bin stolz auf die Ergebnisse und besonders stolz auf das ganze Team. Danke für die Unterstützung über das ganze Jahr, es war einfach der Wahnsinn.“

Einige Athletinnen bestreiten Anfang Oktober noch das olympische Testrennen in Tokyo und im Anschluss steht das alljährige Kindertrainingscamp in Sankt Englmar auf dem Programm, ehe es in die wohlverdiente Saisonpause geht.

Fotos: Andreas Dobslaff

Weitere Informationen unter www.ghost-factory-racing.com

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