Internationale MTB-Bundesliga 2018 in Freudenstadt/Short Track - Stiebjahn überlistet Cooper in den Fontänen
Nadine Rieder und Simon Stiebjahn haben zum Auftakt des
Bundesliga-Wochenendes in Freudenstadt den Short Track-Wettbewerb
gewonnen. Rieder siegte vor Elisabeth Brandau und Ronja Eibl. Bei den
Herren gelang es Bundesliga-Titelverteidiger Stiebjahn den Neuseeländer
Anton Cooper und Niklas Schehl auf die Plätze zu verweisen.
Die Premiere des Bundesliga Short Track-Wettbewerbs lieferte auf dem
Freudenstädter Marktplatz interessanten Sport. Vor mehreren hundert
Zuschauern war es bei den Herren ein Quartett, das auf den 15 Runden à
900 Metern das Geschehen dominierte. Der Neuseeländer Anton Cooper, Simon Stiebjahn aus Titisee-Neustadt,
Niklas Schehl (Braunsbach) und Ben Zwiehoff (Essen) konnten sich nach
vorne absetzen. Hinter ihnen konnten Tobias Eise (Gedern) und Markus
Schulte-Lünzum (Haltern) zwar immer mal wieder den Anschluss finden,
doch sobald das Tempo erhöht wurde, formierte sich wieder das genannten
Quartett. Cooper fuhr das Rennen von vorne, doch in der sechsten Runde rutschte er
bei einer Durchfahrt durch die Wasserfontänen mit dem Vorderrad weg und
stürzte. Es passierte nicht viel, doch Cooper musste den Lenker kurz
wieder gerade biegen und fiel auf Position sechs zurück. Stiebjahn
übernahm die Führung, doch drei Runden später war Cooper wieder vorne
dabei. Ben Zwiehoff ( Bergamont) kassierte in der vorletzten Runde eine Lücke.
Er hatte bis zwei Tage vor dem Rennen einen Infekt mit Antibiotika
bekämpfen müssen und war deshalb mit seinem vierten Rang am Ende auch
„sehr zufrieden“.

Nach mehreren Führungswechseln war es Anton Cooper (Trek Factory
Racing), der das verbliebene Trio in die Schlussrunde führte. Nachdem
die letzte Gerade bereits hinter Spitzengruppe lag, rechnete man im
Publikum bereits mit dem Sieg des Weltranglisten-Sechsten. Doch dann gelang Simon Stiebjahn (Team Bulls) das entscheidende Manöver.
Vor der letzten Durchfahrt der Wasserfontänen holte Stiebjahn weiter
aus und ging innen an Cooper vorbei. Der Kiwi hatte nach seinem Sturz an
dieser Stelle Respekt und der Schwarzwälder das vorher registriert. „Ich habe in den Runden vorher gesehen, dass er da ein wenig weiter
ausholt. Und ich wusste, dass ich überholen muss, wenn er nicht damit
rechnet“, erklärte Stiebjahn seine Strategie, die ihm den Sieg und in
Richtung Bundesliga-Titelverteidigung 30 Punkte einbrachte. Damit geht
er mit einem Punkt Vorsprung auf Markus Schulte-Lünzum (5.) in das
sonntägliche Cross-Country-Rennen, was dort Spannung verspricht. Anton Cooper nahm seinen zweiten Rang gelassen. „Klar hätte ich gerne
gewonnen, aber ich war an dieser Stelle vorsichtig, weil es ziemlich
rutschig war. Trotzdem war das Rennen cool und ich hatte Spaß“, meinte
er. U23-Fahrer Niklas Schehl holte sich Rang drei und hatte ein Strahlen im
Gesicht. „Ich habe mal die Führung übernommen, weil ich nicht so oft
antreten wollte, nach drei Runden aber gemerkt, dass es dann im Wind zu
viel wurde“, so Schehl, „aber das ist genau mein Format und für mich ist
es super klasse neben Stiebi und einem Anton Cooper auf dem Podium zu
stehen.“
Damen: Rieder attackiert in der vorletzten Runde
Bei den Damen übernahm Elisabeth Brandau (Schönaich) sofort die Führung. Die Deutsche Meisterin versuchte das Tempo hoch zu halten. Das hatte aber einen speziellen Grund, den während des Rennens niemand erkannte. Schon früh war bei ihr der Lenker locker. Das bedeutete, dass sie Probleme hatte zu beschleunigen, weil sie nicht richtig am Lenker ziehen konnte. „Ich konnte keine Attacken mitgehen“, erklärte Brandau, die zudem noch gesundheitlich angeschlagen in die Konkurrenz ging. Als dann Nadine Rieder (Sonthofen) in der vorletzten von zwölf Runden auf einer Geraden angriff, konnte die WM-Achte nicht reagieren. Rasch klaffte eine Lücke zwischen Position eins und zwei und Rieder holte sich den Sieg.

Bei den Damen übernahm Elisabeth Brandau (Schönaich) sofort die Führung. Die Deutsche Meisterin versuchte das Tempo hoch zu halten. Das hatte aber einen speziellen Grund, den während des Rennens niemand erkannte. Schon früh war bei ihr der Lenker locker. Das bedeutete, dass sie Probleme hatte zu beschleunigen, weil sie nicht richtig am Lenker ziehen konnte. „Ich konnte keine Attacken mitgehen“, erklärte Brandau, die zudem noch gesundheitlich angeschlagen in die Konkurrenz ging. Als dann Nadine Rieder (Sonthofen) in der vorletzten von zwölf Runden auf einer Geraden angriff, konnte die WM-Achte nicht reagieren. Rasch klaffte eine Lücke zwischen Position eins und zwei und Rieder holte sich den Sieg.
„Ich habe die Runden vorher beobachtet, wo Lisa vielleicht etwas Schwung verliert und habe mir dann diese Stelle zur Attacke rausgesucht. Ich habe mich sehr gut gefühlt war schon vorher sehr motiviert. Ich freue mich, dass es hier zwei Rennen gibt und ich meine gute Form noch mal zeigen kann“, erklärte die DM-Dritte vom Team AMG-Rotwild. Die Deutsche U23-Meisterin Ronja Eibl (Grosselfingen) hatte bis zwei Runden vor Schluss Kontakt zum Spitzenduo und verkaufte sich sehr gut. Und das nachdem sie eine Krankheit gerade halbwegs überstanden hatte. „Mit der Atmung hatte ich noch etwas Probleme“, bekannte Eibl, die auf der Fläche immer wieder um den Anschluss kämpfen musste. „Woher soll ich auch die Kraft nehmen“, meinte sie lachend mit Blick auf ihre schmale Körperstatur. „Das ist nicht ganz meine Art von Rennen, ich freue mich auf das Cross-Country-Rennen morgen.“ Auf der Zielgeraden wurde sie noch knapp von Elisabeth Brandau geschlagen, verteidigte aber ihre Spitzenposition in der Gesamtwertung vor Brandau. Olympiasiegerin Sabine Spitz (Murg-Niederhof/Wiawis Bikes) wurde Tages-Vierte, nachdem sie früh den Anschluss an das Spitzentrio verloren hatte und Kim Anika Ames (Hirzweiler) von Herzlichst Zypern durch ein Kettenproblem zurückgefallen war.