WHOOP UCI MOUNTAIN BIKE WORLD SERIES - Titelentscheidungen beim Finale in MONT-SAINTE-ANNE
Der legendäre kanadische Bikepark begrüßt die besten Endurance- und Gravity-Athlet:innen zur 30. UCI-Weltcup-Ausgabe, und mit noch offenen Titelkämpfen im Cross-Country und Downhill dürfen sich Fans auf ein spannendes Saisonfinale der 2025 WHOOP UCI Mountain Bike World Series, präsentiert von Events.com, auf den Hängen von Mont-Sainte-Anne (Kanada) freuen.
Der Staub des intensiven und schnellen Rennwochenendes in der Lake Placid Olympic Region (New York, USA) hat sich kaum gelegt, da bereiten sich die besten Mountainbiker:innen der Welt bereits auf das nächste große Duell nördlich der Grenze vor. Mit drei von sechs Gesamttiteln, die noch zu vergeben sind – nachdem Christopher Blevins (Specialized Factory Racing) bereits den XCO- und XCC-Gesamtsieg bei den Männern sicherte und Valentina Höll (YT Mob) zuletzt ihren Downhill-Gesamttitel erfolgreich verteidigte – ist Spannung garantiert, vom ersten Moment an. Der Austragungsort, der weltberühmte Mont-Sainte-Anne Bikepark, bietet über 165 km Trails für alle Disziplinen – von Cross-Country Olympic (XCO) über Downhill (DHI) bis hin zu Freeride – und ist damit der perfekte Schauplatz für das große Saisonfinale. Die Region in den Laurentian Mountains feiert ihr 30. UCI-Weltcup-Rennen seit dem Debüt 1991 und war zudem dreimal Austragungsort der UCI-Weltmeisterschaften: 1998, 2010 und 2019.
BRUNI GEGEN GOLDSTONE – DUELL BIS ZUM SCHLUSS, HEMSTREET UND SEAGRAVE IM KAMPF UM RANG ZWEI
Nach neun Runden trennen Loïc Bruni (Specialized Gravity) und Jackson Goldstone (Santa Cruz Syndicate) lediglich 72 Punkte. Goldstone hat zwar mehr Siege – darunter vier in Folge, was den Weltcup-Rekord einstellt – und gewann auch die UCI-Downhill-Weltmeisterschaft, doch Bruni liegt in der Gesamtwertung knapp vorne. Der Franzose kennt die Situation: Er gewann die Gesamtwertung bereits viermal, darunter 2023 und 2024. Anders als im Vorjahr muss „Super Bruni“ diesmal jedoch alles geben, um das Titel-Triple perfekt zu machen. Der 31-Jährige bringt Erfahrung mit – er muss mindestens aufs Podium, falls Goldstone gewinnt, um sich den Titel zu sichern. Der 21-jährige Kanadier hingegen startet vor heimischem Publikum und kann auf den Rückhalt der Fans zählen. Zudem hat er beste Erinnerungen an Mont-Sainte-Anne: 2023 gewann er dort in seiner ersten Elite-Saison, 2022 bereits bei den Junioren. Nach seiner Verletzungspause 2024 wäre ein erneuter Sieg ein echtes Hollywood-Ende für den Santa-Cruz-Fahrer. Im Kampf um Rang drei stehen sich Luca Shaw (Canyon CLLCTV Factory Team), Loris Vergier und Amaury Pierron (beide Commencal/Muc-Off by Riding Addiction) gegenüber.
Der jüngste Überraschungssieger aus Lake Placid, Luke Meier-Smith (Giant Factory Off-Road Team – DH), reist nach seinem ersten UCI-Weltcupsieg mit zusätzlichem Selbstvertrauen an. Bei den Frauen triumphierte in Lake Placid Vali Höll (YT Mob). Die Österreicherin erlebte ein perfektes Wochenende – Sieg in Quali und Finale – und sicherte sich damit ihren vierten Gesamttitel, den dritten in Folge. Ihr Erfolg beendete eine sieglose Phase, die bis Juni 2024 zurückreichte, auch wenn sie in dieser Saison außergewöhnlich konstant war – Lake Placid war bereits ihr achtes Podium in Folge. Ihre Hauptkonkurrentin Gracey Hemstreet (Norco Race Division) erlebte dagegen ein Wochenende zum Vergessen: Sie musste über Q2 ins Finale und belegte dort Platz 10. Dennoch hat die 20-jährige Kanadierin beim Heimrennen die Chance, Rang zwei in der Gesamtwertung zu verteidigen. Tahnée Seagrave (Orbea/FMD Racing) liegt nur 123 Punkte zurück und will ihre starke erste Saison mit dem neuen Team Orbea/FMD mit einem weiteren Top-Ergebnis abschließen.
FRAUEN-TITEL ENTSCHEIDEN SICH IN DEN CROSS-COUNTRY-DISZIPLINEN
An allen drei Renntagen des Weltcups in Mont-Sainte-Anne werden Titelentscheidungen fallen – besonders spannend bleibt es in den XCO- und XCC-Wettbewerben der Frauen. Am Freitag richtet sich der Blick auf Evie Richards (Trek Factory Racing-Pirelli): Kann sie Alessandra Keller (Thömus Maxon) und Jenny Rissveds (Canyon CLLCTV XCO) auf Distanz halten und ihren ersten XCC-Gesamtsieg holen? Die Britin hat 150 bzw. 160 Punkte Vorsprung auf ihre Konkurrentinnen und kommt in starker Form nach Kanada – zuletzt wurde sie zweimal Zweite hinter Rissveds, nachdem sie in der Saisonmitte kurz schwächelte. Richards kann sich sogar Platz 8 leisten, um den Titel zu sichern – doch Keller und Rissveds lauern auf jeden Fehler. Von beiden scheint Rissveds derzeit die gefährlichere Gegnerin zu sein: Die Schwedin ist in absoluter Topform und kommt mit einem XCO-XCC-Doppelsieg aus der Lake Placid Olympic Region. Die Canyon-Fahrerin ist außerdem im Rennen um den XCO-Gesamttitel, müsste dafür aber auf ein DNF von Samara Maxwell (Decathlon Ford Racing Team) hoffen, um noch eine realistische Chance zu haben. Maxwell, die 23-jährige Neuseeländerin, führt mit 183 Punkten Vorsprung und könnte theoretisch schon am Freitag alles klar machen, wenn sie den XCC gewinnt und Rissveds nur 31. wird. Am wahrscheinlichsten ist jedoch, dass die Entscheidung erst am Sonntag im XCO-Finale fällt. Da Maxwell in dieser Saison nur einmal nicht auf dem Podium stand – als Fünfte in Lenzerheide (Schweiz) – hat sie den Gesamtsieg bereits fest im Griff.
BLEVINS FEIERT DOPPELT – ABER SPANNUNG UM PLATZ ZWEI BLEIBT
Bei den Männern kann Christopher Blevins das Wochenende in Mont-Sainte-Anne genießen – im roten Leader-Jersey und mit der Startnummer 1. Der Amerikaner sicherte sich in Lake Placid auf heimischem Boden beide Gesamttitel (XCO & XCC) mit seinem dritten Doppelsieg der Saison. Der 27-Jährige dominierte die ersten Saisonrennen, ließ jedoch in Pal Arinsal (Andorra), Les Gets (Frankreich) und Lenzerheide (Schweiz) Punkte liegen. Doch Klasse bleibt – und Blevins meldete sich eindrucksvoll zurück, indem er den schnellen, technisch fordernden Kurs am Mt Van Hoevenberg dominierte.
Während der Gesamtsieg bereits feststeht, bleibt der Kampf um Platz zwei in beiden Serien spannend:
- Im XCC liegt Victor Koretzky (Specialized Factory Racing) mit 36 Punkten Vorsprung vor Luca Martin (Cannondale Factory Racing).
- Charlie Aldridge (Cannondale Factory Racing) folgt mit 99 Punkten Rückstand auf Rang vier.
Der amtierende UCI-XCC-Weltmeister Aldridge hatte in Lake Placid Pech – ein Sturz im Felsgarten und ein weiterer Zwischenfall warfen ihn auf Platz 31 zurück. Die Cannondale-Fahrer wittern nun ihre Chance, müssen aber auf einen schlechten Tag Koretzkys hoffen. In der XCO-Gesamtwertung liegt Martin Vidaurre Kossmann (Specialized Factory Racing) vor Luca Martin, der 74 Punkte Rückstand hat. Der Chilene hatte zuletzt die Nase vorn – Platz 4 gegenüber Martins Rang 8 – und der Franzose braucht in Mont-Sainte-Anne seinen zweiten Weltcupsieg, um noch anzugreifen.
Rennstart in Mont-Sainte-Anne: Freitag, 10. Oktober 2025
Mit den U23-Rennen der Männer und Frauen (XCC) beginnt das große Finale der 2025 WHOOP UCI Mountain Bike World Series.
Fotos: ©️ WHOOP UCI Mountain Bike World Series
Weitere Informationen unter ucimtbworldseries.com