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Team Lexware beim letzten Mountainbike-Weltcup der Saison in Mont St. Anne (Kanada) - Sina van Thiel setzt beim letzten Weltcup in Kanada mit Rang sechs das Glanzlicht

"Noch  einmal Vollgas geben, dann kommt die wohlverdiente und ersehnte  Saisonpause." Die Gedanken von David List vom Lexware Mountainbike Team  teilten so gut wie alle Starter vor dem letzten Cross-Country-Weltcup  der Saison in Mont St. Anne in der kanadischen Provinz Quebec. Die  letzte Weltcup-Prüfung des Jahres sollte jedoch noch einmal eine  besondere werden: Auf der technisch schwierigen Strecke herrschten  extrem matschige Bedingungen, zahlreiche Passagen waren nur laufend zu  meistern. Das Glanzlicht aus Sicht des Lexware Mountainbike Teams setzte  erneut U-23-Starterin Sina van Thiel (Foto oben) die das  Cross-Country-Rennen (XCO) als Sechste beendete. Ihre U-23-Teamkollegen  Paul Schehl und Lennart Krayer überzeugten ebenfalls: Schehl wurde im  Cross-Country 13., Lennart Krayer hatte sich zuvor im  Short-Track-Wettkampf an gleicher Stelle den 14. Platz erkämpft.

Das Cross-Country-Matschrennen: "Bergauf hatte ich keinen Vortrieb mehr"
"Das  Wichtigste für mich war, heil ins Ziel zu kommen", sagt Sina van Thiel  nach dem extrem schwierigen Matschrennen von Mont St. Anne. Das ist ihr  bis auf ein paar Kratzer eindrucksvoll gelungen, hinter Weltmeisterin  Samara Maxwell aus Neuseeland sicherte sich die deutsche U-23-Meisterin  den sechsten Platz. "Bergauf hatte ich keinen Vortrieb mehr. Ich hatte  das Gefühl, mehr geschoben zu haben, als gefahren zu sein", flachst die  20-Jährige.

U-23-Teamkollege Paul Schehl unterstrich bei schwierigsten Bedingungen  ebenfalls seine besonderen Fähigkeiten und beendete den XCO-Wettkampf  auf Rang 13: "Hinten raus wurde das Rennen immer härter. Ich bin aber  zufrieden, ich konnte mein Ding fahren." Das gelang Lennart Krayer,  eigentlich ein Nässe-Spezialist, nur bedingt: "Ich habe meinen Rhythmus  nicht wirklich gefunden und Fehler gemacht. Zudem hatte ich wohl die  falschen Reifen montiert", kommentiert der 21-Jährige seinen 23. Platz.  An den Anstiegen, sonst seine Stärke, habe er dieses Mal Zeit verloren,  weil er sie fahrend meistern wollte, statt das Rad schiebend zu laufen.

"Das ist nicht da, wo ich hinwollte", klagt David List nach Rang 45 im  Eliterennen der Männer, "aufgrund der besonderen Umstände ist es aber  okay". Am Start sei er in ein, zwei kleinere Kollisionen verwickelt  gewesen, zudem hatte er Probleme mit dem Schuh. "Die waren den extremen  Bedingungen geschuldet", sagt der 23-Jährige.

Das deutsche Meistertrikot von Max Brandl tauchte in der Anfangsphase  des Männerrennens unter den ersten 20 auf, dennoch endete das Rennen in  Kanada mit einer Enttäuschung. Aufgrund der 80-Prozent-Regel musste der  26-Jährige den Wettkampf zwei Runden vor Schluss beenden und wird im  Klassement auf Rang 67 geführt. "Ich hatte einen ganz guten Start, aber  schon am ersten Berg habe ich gemerkt, dass ich keine guten Beine habe.  In dem Schlammchaos hatte ich auf der ersten Abfahrt dann noch etwas  Glück mit meiner Linie", erzählt der deutsche Doppelmeister, "am  nächsten Berg bin ich nochmal an vielen vorbeigelaufen. Aber danach war  der Motor ziemlich direkt aus".

Für Nina Benz kam das Ende im Frauenrennen ebenfalls vorzeitig, sie wird  auf Position 39 geführt. "Vor den beiden Weltcup-Rennen in Übersee  hatte ich mir eine ordentliche Erkältung eingefangen. Just in time war  ich dann gesund, aber eben nicht fit genug, um richtig gut Rennen zu  fahren", kommentiert die 25-Jährige ihre Weltcupleistungen in  Nordamerika.

Paul Schehl  unterstrich bei schwierigen Matschbedingungen seine besonderen  Fähigkeiten und beendete das Cross-Country-Rennen der Klasse U23 beim  Weltcup in Mont St. Anne auf Rang13.

David List zum Short Track: "In dieser Disziplin hat man nicht immer alles in der eigenen Hand"
In Snowshoe  (USA) eine Woche zuvor hatte David List den Short Track noch knapp  verpasst, beim letzten Weltcup in Kanada rutschte er ins Short-Race-Feld  der besten 40 wieder rein: "Es war eine harte, staubige, schnelle  Nummer am Freitagabend." Ein Sturz des Schweizers Thomas Litscher  bremste den Studenten aus Freiburg in der entscheidenden Rennphase  jedoch aus. "Ich war direkt hintendran, musste ausklicken und aus dem  Stand wieder losfahren", erzählt List, der als 29. das Ziel erreichte.  "In dieser Disziplin hat man nicht immer alles in der eigenen Hand".

In der U-23-Klasse zeigte Lennart Krayer ein solides Rennen: "Ich hatte  einen guten Tag und bin von einer Position jenseits der 20 auf 14  vorgefahren", erzählt der Junioren-Weltmeister von 2020, "am Berg konnte  ich auf der relativ flachen Strecke am meisten gutmachen".  Lexware-Teamkollege Paul Schehl hatte am Start Pech: Ein Konkurrent  rammte sein Pedal, dadurch fiel er deutlich zurück. Von 35 kämpfte er  sich wieder auf Platz zwölf vor, ein Kraftakt, der nicht ohne Folgen  blieb: "Ich habe da zuviel investiert, es hat mit dann den Stecker  gezogen", sagt er nach Rang 26 im Short Track der Klasse U23.

Sina van Thiel erging es im Wettkampf der U-23-Frauen ähnlich: "Anfangs  bin ich vorne mitgefahren, aber es war ganz schön hart, weil ich am Ende  der Gruppe dem Ziehharmonika-Effekt ausgesetzt war", erzählt die  20-Jährige. Zusammen mit der Deutschen Kira Böhm schaffte sie noch  einmal den Anschluss an die Besten, "dann ist der Motor explodiert und  ich habe mich die letzten zwei Runden bis zum Ziel geschleppt", das sie  als Zwölfte erreichte.

Bei trockenen  Bedingungen erkämpfte sich Lennart Krayer im Short-Track-Rennen der  Klasse U23 den 14. Platz beim Weltcup in Kanada.

Saisonfazit
Max Brandl:  "Die Saison bleibt eine Enttäuschung. Aktuell weiß ich nicht, ob es  eine nächste gibt. Darüber werde ich in den nächsten Wochen nachdenken."

David List: "Nach einem vielversprechenden Start in die  Weltcupsaison habe ich mir viele kleinere Pechsträhnen eingefangen -  von Sturz über Plattfuß bis zu einer längeren Krankheitsphase über fünf  Wochen. Von den Ergebnissen her war diese Saison nicht das, was ich mir  vorgenommen hatte, auch wenn man immer  mal wieder gesehen hat, dass das  Potenzial da ist. Ich bin zuversichtlich, dass ich mich über den Winter  weiterentwickle und hoffe auf nächstes Jahr."

Nina Benz: "Durch die letzten Rennen habe ich mich  irgendwie durchgekämpft. Ich bin jetzt aber froh, einen Knopf an die  Weltcupsaison machen zu können. Ich fliege jetzt noch nach Griechenland  für die letzten Rennen der Saison."

Paul Schehl: "Ich bin mit der Saison mega-zufrieden.  Hinten raus bin ich im Weltcup konstant in die Top 15 gefahren, das war  'ne richtig gute Sache. Ich habe viele gute Erfahrungswerte gesammelt.  Jetzt freue ich mich erstmal auf die Off-Season."

Lennart Krayer: "Mit dem deutschen U-23-Meistertitel  und zweimal Top acht im Weltcup in dieser Saison bin ich sehr zufrieden.  Ich bin jetzt allerdings auch froh, dass die Saison vorbei ist. Ich  freue mich jetzt auf zwei Wochen Nichtstun. Dann geht es wieder an die  Arbeit."

Sina van Thiel: "Mit meiner Saison bin ich mehr als  zufrieden. Ich bin aber froh, dass sie jetzt vorbei ist, da ich mit  meiner Kraft am Ende bin. Ich bin sehr konstant gefahren und war in  jedem Rennen in den Top 15. Jetzt ist es Zeit zu feiern und dann wieder  mit dem Aufbau für die nächste Saison zu beginnen."

Fotos: (c) Armin M. Küstenbrück / EGO-Promotion

Weitere Informationen unter www.lexware-mountainbike-team.de

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