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TEAM jb BRUNEX FELT - Mit fünf neuen Hoffnungsträgern in die Olympia-Saison

Im Team jb Brunex Felt sind die Weichen für die Saison 2020 gestellt. Die Equipe bewahrt ihre Struktur, Team-Chef Joe Broder begrüsst aber gleich fünf Sportler neu an Bord. Mit Junioren-Weltmeisterin Jacqueline Schneebeli, dem 24-jährigen Simon Vitzthum und der deutschen U23-Vize-Meisterin Nina Benz hat man hoffnungsvolle Weltcup-Athleten unter Vertrag genommen. Dazu kommen noch zwei Talente in der U19-Kategorie.  

Joe Broder hatte beim traditionellen herbstlichen Fondue-Abend vor Sponsoren und Gönnern des Teams viel zu erzählen. Die fünf neuen Gesichter wollten ausreichend vorgestellt werden. Und tatsächlich streifen da in der kommenden Olympia-Saison keine unbeschriebenen Blätter das orange-schwarze Jersey über. Jacqueline Schneebeli kommt aus Hauptikon und sorgte 2019 für Furore. Ihr gelang, was nicht einmal einer Jolanda Neff oder Sina Frei gelungen ist: Schneebeli wurde als Juniorin Schweizer Meisterin, Europameisterin und als Krönung in Kanada sogar Weltmeisterin. Kein Wunder, dass Joe Broder davon spricht, dass man von Schneebeli „noch sehr, sehr viel erwarten kann.“ Sie selbst macht nach aussen einen eher bescheidenen Eindruck, auch wenn sie bekennt, dass sie „sehr ehrgeizig“ sei und sich „manchmal fast zu viel abverlange.“ Die andere Seite der Medaille Ehrgeiz ist die Willensstärke, die man der 18-Jährigen ohne Frage attestieren muss. Die Zeit in der U19 liegt hinter ihr. „Ich hoffe auf einen guten Start in mein erstes Jahr als U23-Athletin“, sagt Schneebeli und sieht sich dafür im neuen Team-Umfeld bestens gerüstet. „Mein Wunsch war es ein Team zu finden, bei dem ich in der Schweiz, aber auch international gute Unterstützung und Betreuung habe. Aber ich hoffe auch auf coole und lustige Zeiten in meinem neuen Team.“ Im kommenden Sommer schliesst Schneebeli ihre Ausbildung als Elektro-Installateurin ab, hat also im ersten Halbjahr mit einer zweiten grossen Herausforderung zu tun.

Simon Vitzthum ist in der grossen Anzahl Schweizer Weltklasse-Fahrer bisher ein wenig unter dem Radar geflogen. Dass der 24-Jährige aus Rheineck aber Potenzial besitzt, davon ist nicht nur Joe Broder überzeugt. Den Team-Chef hat vor allem Vitzthums Auftritt in Leukerbad beeindruckt, als er dem italienischen Weltcupsieger Gerhard Kerschbaumer lange Paroli bot. Vitzthums Ergebnisse auf der internationalen Bühne waren bisher meist geprägt von einem hinteren Startplatz. Mit Hilfe von jb Brunex Felt will er den 2020 Schritt für Schritt verbessern. An Kampfgeist mangelt es Vitzthum sicher nicht und er findet sich auf allen Strecken zurecht. Er ist ein echter Allrounder. Das lässt sich auch daran erkennen kann, dass er 2019 auf Bahn Schweizer Elimination-Meister geworden ist und ebenfalls dieses Jahr Schweizer Meister im Bergfahren auf der Strasse. Dennoch begreift sich Vitzthum als Mountainbiker. Mit dem neuen Team können sich auch da Erfolge einstellen. „Bisher hing der Support an den Eltern und ich war der eigene Mechaniker. Da gibt es mit jb Brunex Felt sicher Potenzial, weil ich nicht mehr so viel organisieren muss“, erklärt Vitzthum. Bedeutsam sei auch, dass er mit dem Österreicher Max Foidl einen starken Teamkollegen hat, mit dem er auch an der Linienwahl tüfteln kann. „Das wird sicher ein riesiger Vorteil sein“, glaubt Vitzthum.

Zu Nina Benz knüpfte Joe Broder sehr früh in der Saison Kontakt. Bereits beim Weltcup-Auftakt war ihm die junge Deutsche aufgefallen, als sie in Albstadt im U23-Rennen auf Rang vier fahren konnte. Und Nina Benz freute sich sehr über das Interesse. „Ich habe das Team immer als sehr professionell und mit Liebe zum Detail wahrgenommen. Man merkt auch, dass Lisa und Joe mit Herzblut dabei sind und sich echt um die Fahrer kümmern. Das ist das Besondere im Team: familiär und trotzdem professionell“, meint Nina Benz. Bisher wurde sie bei den Rennen vor allem von ihrem Vater betreut. Mit diesen Möglichkeiten ist die 21-Jährige aus Laichingen auf der Schwäbischen Alb aber „ans Limit“ gekommen. „jb Brunex Felt gibt mir die Chance mich als selbstständige Athletin unter professionellen Rahmenbedingungen weiter zu entwickeln. Es war ein super cooles Gefühl, als ich meinen ersten Vertrag in einem Profi-Team unterzeichnet habe“, so Benz, die im Herbst in Freiburg ein Studium der Volkswirtschaft begonnen hat. „Mein primäres Ziel ist natürlich die Heim-WM in Albstadt. Mir ist aber auch eine weitere Steigerung im Weltcup wichtig und die Konstanz über die gesamte Saison hinweg“, sagt Benz. „Durch das Team und die besseren Bedingungen in Freiburg hoffe ich auf eine Steigerung. Aber ich weiss, dass ich trotzdem hart arbeiten muss, von alleine geht das nicht.“

Im Junioren-Bereich, den Lisa und Joe Broder nach wie vor als elementaren Bestandteil ihrer Formation betrachten, stossen zwei Schweizer dazu, die 2019 noch in der U17-Kategorie unterwegs waren. Mit Elisa Alvarez aus Samedan trägt die Schweizer Strassen-Meisterin und Dritte der SM auf dem Mountainbike neu das Trikot der Equipe. „Mein Fokus liegt auf dem MTB und ich nehme mir vor in der U19 beim Swiss Bike Cup Podestplätze heraus zu fahren“, sagt Alvarez. Wie in der Schweiz üblich fährt auch sie in der Ausbildung weiter zweigleisig. Und weil die Strassen-WM 2020 in Aigle stattfindet, hofft sie auch da auf die Selektion. „Das bergige Streckenprofil kommt mir entgegen“, freut sich Alvarez. In ihrem neuen Mountainbike-Team hofft sie von den Erfahrungen der älteren Fahrer profitieren zu können und einen weiteren Schritt nach vorne zu machen.

Auch Finn Treudler fährt zweigleisig und auch er hat eine WM im Heimatland im Blick. Bei ihm ist es aber die Weltmeisterschaft im Radquer im Februar in Dübendorf. „Dafür möchte ich mich qualifizieren“, sagt Treudler, der in der U17 Dritter der SM in dieser Disziplin war. Auf dem Mountainbike war er sogar Zweiter und auch auf den breiten Reifen peilt er die Nominierung für die Europameisterschaften in Graz und die WM in Albstadt an. „Der Schritt in ein UCI Elite-Team ist eine riesige Ehre für mich“, sagt Treudler, der schon im Alter von sechs Jahren seinen ersten Wettkampf bestritt. Motiviert durch den Vater, der früher selbst Rennen gefahren ist. Wo fünf neue Figuren Platz finden, werden logischerweise andere auch „Ciao“ sagen. Lisa und Joe Broder verabschiedeten die Österreicherin Lisi Osl und Marcel Guerrini, genauso wie Fabio Püntener, Casey South und Lara Krähemann. Mit Bedauern wie bei Püntener, der sich lange entlang innerhalb des Teams entwickelte, aber auch mit einer gewissen Logik. Casey South hat seine Stärken im Marathon-Bereich entwickelt und wechselt in eine Mannschaft, die ihn dort unterstützen kann und Lara Krähemann verschiebt ihre Prioritäten in Richtung Strassenrennsport.  

Weitere Informationen unter www.jbfelt.ch

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