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GHOST Factory Racing Team - Sina Frei feiert Sieg beim Weltcup in Albstadt – Malene Degn auf drei - Barbara Benko bei der Premiere des XCC Weltcups auf Rang fünf

Das GHOST Factory Racing Team begann die Saison mit einem grandiosen Erfolg beim Weltcupauftakt in Südafrika und konnte beim ersten Europarennen in Albstadt nahezu nahtlos an die Spitzenergebnisse anknüpfen. Wenn auch die beiden Elitefahrerinnen den Wetterbedingungen zum Opfer fielen, konnte Barbara Benko bei der Weltcup Shortracepremiere mit Rang fünf überzeugen. Tags darauf kämpften die U23 Fahrerinnen Sina Frei und Malene Degn wieder um den Sieg. Dieses Mal mit dem besseren Ende für die Weltmeisterin aus der Schweiz. Lisa Pasteiner konnte sich mit einer couragierten Leistung nach frühem Defekt von Rang 39 noch auf den 13. Platz verbessern.

Der Austragungsort der Weltmeisterschaften im Jahr 2020 auf der schwäbischen Alb ist eigentlich als einer der einfacheren Kurse der Weltcupsaison bekannt. Unter den regnerischen Bedingungen der Vorwoche veränderte sich dieser jedoch zu einem nur schwer berechenbaren und teils sehr schwer kontrollierbarem Geläuf. Die ständig wechselnden Wetterbedingungen und der morgendliche Regen im U23 Rennen der Damen sorgten dafür, dass sich der anfangs flüssige und klebrige Dreck zu nahezu betonartigem Schlamm entwickelte, der dann im Elitedamenrennen etliche Ausfälle verursachte.

Am Freitag ging bei trockenen Bedingungen die Premiere des Shorttrack Weltcups über die Bühne. Die ersten 40 Elitefahrer(-innen) können dort um die Startplätze in den ersten beiden Reihen (Top16) für das XCO Rennen kämpfen, ehe dahinter weiterhin nach Weltrangliste aufgestellt wird. Anne Terpstra konnte mit einer hohen Startnummer zwar den Anschluss zur Spitzengruppe nicht ganz herstellen, zeigte aber mit dem 21. Rang dennoch, dass sie nach ihrer schweren Verletzung im Januar den Anschluss an die Weltspitze schon nahezu wieder geschafft hat. Ihre Teamkollegin Barbara Benko hatte von Beginn an einen Platz in der ersten Startreihe vor Augen und konnte am Ende mit Rang fünf auch tatsächlich souverän in die Top8 Aufstellung einziehen: „Yes, eine gute Startplatzierung ist hier besonders wichtig“, zu diesem Zeitpunkt war der Wettergott aber noch gnädig.

Bereits am Samstag setzte wieder Regen ein und veränderte die abtrocknende Strecke erneut. So fanden die Starterinnen der U23 bei leichtem Regen am Sonntagmorgen einen rutschigen Untergrund vor, auf den sie sich aber im Laufe der Woche gut vorbereiten konnten. Bereits beim Training zeichnete sich ab, dass Sina Frei mit diesen Bedingungen besonders gut zurecht kam und das schwere Geläuf nicht scheute. Schon in der Startrunde erlitt Lisa Pasteiner aufgrund eines Sturzes vor ihr einen Defekt an der Bremse und konnte sich nur mit Mühe zurück in die Technikzone retten. Nach einem Reparaturstopp und bereits mit mehreren Minuten Rückstand konnte sie das Rennen als 39. wieder aufnehmen. Von da an kämpfte sie sich konstant nach vorne und beendete das Rennen noch auf dem beinahe unvorstellbaren 13. Rang: „Die Beine waren gut, aber nach der Startloop war mir eigentlich nicht mehr nach Rennen fahren zu Mute. Irgendwann konnte ich dann langsam wieder Fahrerinnen einholen und von da an hat mich niemand mehr überholt – da machte es auf jeden Fall wieder Spaß. Was für ein verrückter Wettkampf.“

Zur gleichen Zeit führte Sina Frei das Rennen bereits mit mehreren Sekunden an und konnte diesen Vorsprung auch souverän bis ins Ziel verteidigen: „Ich hatte einen Ausrutscher auf Teer, das blieb aber dann mein einziger Sturz. Ich habe mich bei diesen Bedingungen super wohl gefühlt, habe zwar gemerkt, dass Evie (Richards – die spätere Zweitplatzierte) in einem Streckenabschnitt schneller war, aber ansonsten konnte ich das Rennen gut kontrollieren. Das war mein erster Weltcupsieg für GHOST und ich freue mich natürlich sehr darüber, auch weil das Rad wieder einmal perfekt war und wir bei dem Wetter ein super Setup gefunden haben. Dass dann noch Malene wieder mit auf dem Podium steht und wir weiterhin zusammen den Gesamtweltcup anführen macht es natürlich umso besser.“ Die Schweizerin gab von Beginn an die Führung nicht mehr ab, wenn auch der Abstand in Runde zwei nach dem kleinen Sturz etwas schrumpfte, kam sie dennoch mit fast einer halben Minute Vorsprung ins Ziel.

Malene Degn durfte das Rennen nach ihrem Sieg in Südafrika als Wetlcupführende in Angriff nehmen, musste aber früh feststellen, dass ihre beiden Kontrahentinnen an diesem Tag technisch besser mit dem Untergrund zurechtkamen: „Ich habe sofort gemerkt, dass Sina und Evie einfach schneller bergab sind und ich dieses Loch wohl nicht schließen kann. Dann gab es nur zwei Möglichkeiten, entweder Kopf und Kragen riskieren oder den dritten Platz absichern. Das war für mich die vernünftigere Variante und es kamen zwar zwei Mal von hinten Mädels näher heran, das konnte ich aber gut kontrollieren. Herzlichen Glückwunsch an Sina, dass wir beide die ersten beiden Siege mit nach Hause nehmen durften ist natürlich ein Traum für uns und das Team!“ Die Dänin übergab mit ihrem dritten Rang das Leadertrikot an ihre Teamkollegin, beide führen jedoch die Gesamtwertung mit nur 10 Punkten Unterschied auf Rang eins und zwei an.

Für das anschließende Elite Damenrennen begann der Boden wieder zu trocknen und sorgte für die bereits im Training gefürchteten klebrigen Bodenbedingungen. Der Schlamm begann sich zu verfestigen und beide Fahrerinnen hatten bereits nach wenigen Runden mit dem Schlamm überall am Rad zu kämpfen. Zu Beginn konnten sich Anne Terpstra und Barbara Benko in den TOP15 einsortieren, nach mehreren Reinigungsstopps gab die Holländerin das Rennen jedoch in der dritten von fünf Runden auf aussichtsloser Position auf: „Auch wenn das Ergebnis nicht meine Form wiederspiegelt, ich gehe mit einem nicht so schlimmen Gefühl nach Hause. Meine Beine sind besser als ich es mir erhofft hatte und ich hoffe das bald unter Beweis stellen zu können.“ Barbara Benko hielt noch eine weitere Runde durch, musste dann aber mit ähnlichen Problemen und noch einem Sturz auf ein bereits früher lädiertes Knie ebenfalls das Rennen frühzeitig beenden: „Zuerst hatte ich Angst um mein Knie, nach der ersten Untersuchung scheint es aber doch nicht so schlimm. Zum Rennen brauche ich nicht viel sagen, ich hatte große Ziele, bei den Bedingungen konnte ich die leider nicht ansatzweise erfüllen. Aber ich schaue nach vorne auf die nächste Chance in der kommenden Woche!

Fotos: EGO Promotion

Weitere Informationen unter www.ghost-factory-racing.com

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