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Internationale MTB-Bundesliga 2018 / 2. Runde in Gedern - Duo Brandl-Schwarzbauer triumphiert – Terpstra schlägt Eibl

An der zweiten Station der MTB-Bundesliga trumpften am Sonntag  in Gedern vor allem die U23-Fahrer auf. U23-Meister Max Brandl gewann  vor Luca Schwarzbauer und Bundesliga-Titelverteidiger Simon Stiebjahn  bei den Herren. Bei den Damen landete mit Ronja Eibl ebenfalls eine  U23-Fahrerin hinter der Niederländerin Anne Terpstra auf Rang zwei. Bei  dem, von der TGV Schotten reibungslos organisierten Bundesliga-Runde  wurde Hanna Klein Dritte. Eine Sensation war es nicht, was Max Brandl und Luca Schwarzbauer über  sechs Runden auf der 3,7 Kilometer-Schleife (plus 1,8km Startloop)  ablieferten. Schließlich haben beide ihr Talent bereits zur Genüge unter  Beweis gestellt.

Dass sie aber „eine eigene Liga“ waren, wie Simon Stiebjahn bemerkte,  das war dann doch überraschend. Luca Schwarzbauer (Nürtingen) gelang es  bereits nach der verkürzten Startrunde eine kleine Lücke zu reißen. Sein  Lexware-Teamkollege Max Brandl (Lohr/Freiburg) versuchte deshalb  dahinter das Tempo etwas zu kontrollieren. „Ich wollte defensiv starten und als Luca vorne war, habe ich versucht  die Lücke nicht zu schließen“, so Brandl zu dieser Anfangssituation. Allerdings spürte er, dass seine Begleiter in der Verfolgergruppe am  Berg teilweise etwas Mühe hatten und so konnte er alleine die  Acht-Sekunden-Lücke zu Schwarzbauer schließen. Die Verfolger um Simon Stiebjahn (Titisee-Neustadt), Julian Schelb  (Münstertal) und Ben Zwiehoff (Essen) konnten zwar noch mal  aufschließen, doch dann attackierte Brandl am Berg und Schwarzbauer ging  mit. „Für mich war es in diesem Moment eigentlich zu schnell, aber ich  wusste, dass es vermutlich entscheidend sein würde und bin dann  mitgegangen“, so Schwarzbauer zu den Geschehnissen in Runde drei. Die beiden Freunde arbeiteten bis zur vorletzten Runde zusammen und  bauten dadurch den Vorsprung auf eine vierköpfige Verfolgergruppe auf  eine Minute aus. „Dann hat Max ganz unspektakulär eine kleine Lücke  aufgemacht und ist davon gefahren“, erzählte Schwarzbauer aus der  hinteren Perspektive. „Mir ging es heute gut, aber nicht super. Es ist  schon bemerkenswert, dass wir alle die Elite-Fahrer hinter uns gelassen  haben.“

Max Brandl, der das Bundesliga-Rennen eher als Durchgangsstation zum  Weltcup am kommenden Wochenende in Albstadt gesehen hatte, verwies  darauf, dass man „mit dem Antrieb experimentiert“ hätte. „Das hat gut  funktioniert und so konnte ich am Berg einige Körner sparen. Außerdem  kenne ich die Strecke seit der U11. Auch wenn ich in den vergangenen  drei Jahren hier nicht gefahren bin, glaube ich schon, dass ich hier  noch ein paar coole Linien habe“, sagte Brandl nach seinem zweiten  Saisonsieg mit einem Grinsen. Er gewann nach 1:09:49 (Rennen wurde wegen drohender Gewitter verkürzt) mit 35 Sekunden Vorsprung auf Schwarzbauer.

Stiebjahn erreicht sein Ziel
Hinter dem U23-Duo holte sich Simon Stiebjahn im Sprint (+1:03) gegen  Markus Schulte-Lünzum (Haltern) den dritten Rang und war damit „sehr  zufrieden“, wie er sagte. „Es war in meinem ersten Cross-Country-Rennen  diese Saison schon eine ungewohnte Belastung, aber es hat total Spaß  gemacht. Und ich habe mein Ziel erreicht möglichst viele Punkte zu  holen.“ Stiebjahn war bester Elite-Fahrer vor Schulte-Lünzum, der in der  Schlussrunde die Verfolgergruppe gesprengt hatte. Schulte-Lünzum  übernahm mit Rang vier (+1:06) die Gesamtführung der Liga. Er war nach der Startrunde nur 20. und musste sich erst nach vorne  kämpfen. „Ich  dachte eigentlich, ich sei gut weggekommen und war dann  irritiert, dass die anderen alle schneller waren“, meinte er mit einem  Schmunzeln. „Ich musste dann erst mal cool bleiben und das hat sich  ausgezahlt.“ Julian Schelb (+1:14) verwies Ben Zwiehoff auf Rang sechs (+1:17) und  war nach seinem ersten Bundesliga-Rennen seit längerer Zeit sehr  zufrieden. „Es lief schon viel, viel besser als letzte Woche. Ich  verkrafte die Intensitäten schon besser“, meinte Schelb, der im Frühjahr  immer mit Pollen-Allergie zu kämpfen hat.

Fehler von Eibl öffnet Terpstra die Tür
Im Damen-Rennen schien sich nach Startrunde und erster kompletter 3,7  Kilometer-Schleife ein Zweikampf zwischen Anne Terpstra und Ronja Eibl  (Grosselfingen) zu entwickeln. Eibl hatte die führende Position  übernommen, doch in einem Steinfeld rutschte sie bergauf weg und musste  vom Rad. Anne Terpstra kam vorbei und es entstand eine kleine Lücke. Eibl verlor  zwar nicht viel Zeit, aber erst mal ihren Rhythmus. „Es ist eigentlich  immer so: wenn ich laufen muss, dann ist es hinterher immer komisch“, so  Eibl. Aus Runde zwei von sechs brachte Terpstra einen Vorsprung von 19  Sekunden mit und gab ihre Führung nicht mehr her. „Als ich gesehen habe,  dass ich eine kleine Lücke habe, dachte ich: jetzt versuche ich es mal.  Ich bin dann eine halbe Runde Vollgas gefahren, etwas, was ich gerade  im Training sehr häufig mache.“ Das zahlte sich für Terpstra aus, die nach Knöchelbruch und  Knie-Verletzung noch beim Wiederaufbau ist. „Mental war es nicht einfach  so lange alleine da vorne zu fahren, aber es war meine einzige Chance“,  sagtre die Niederländerin, die sichtlich erleichtert über die  Wiederholung ihres Vorjahres-Sieges war.

Ronja Eibl blieb lange in Schlagdistanz, mit 27 Sekunden Rückstand ging  sie als Zweite in die letzte Runde. Dort unterlief ihr noch ein Sturz.  „Da lagen zwei Steine, die vorher nicht da lagen und ich bin geflogen“,  erklärte Eibl, die mit ihrem zweiten Rang die Bundesliga-Gesamtführung  übernahm. 29 Sekunden lagen im Ziel zwischen ihr und Terpstra (1:24:14). Dritte wurde Hanna Klein. Die Freiburgerin war nach dem Lapsus von Eibl  in der zweiten Runde bis auf rund fünf Sekunden an Eibl dran, doch dann  fiel ihr die Kette aus der Führung. „Ich hatte Probleme, bis ich sie wieder drauf hatte und habe dann auch  meinen Rhythmus erst mal verloren“, berichtete Klein, die vergangene  Woche noch an einem Infekt laborierte. Später rutschte sie noch aus dem  Klickpedal und verdrehte sich dabei den Sattel. „Unter diesen Umständen  bin ich zufrieden“, meinte Klein (+1:37). Den Angriff von Antonia Daubermann (+1:50) konnte sie abwehren. Die  Gessertshausenerin wurde Vierte vor Lia Schrievers (Bayreuth, +1:58).
Fritz gewinnt turbulentes Junioren-Rennen
Bei den Junioren sahen die Zuschauer ein abwechslungsreiches Rennen.  Lokalmatador Moritz Schäb zog in Runde zwei von Tim Wollenberg  (Augsburg) weg und es schien als ob es einen Heimsieg geben sollte. Doch  Schäb handelte sich auf seiner Heim-Strecke einen Defekt ein, fiel  zurück und hatte später noch einen Plattfuß. Am Ende blieb nur ein  zehnter Rang. So lag Tim Wollenberg alleine in Führung. Doch von hinten machte  Benedikt Fritz nach einem schlechten Start ziemlich viel Dampf. Der  Zusmarshausener schloss in der fünften von sieben Runden zu Wollenberg  auf und zog gleich vorbei. Doch das war offenbar zu viel des Guten. In  einer technischen Passage stürzte Fritz und musste die entstandene Lücke  von rund zehn Sekunden erneut schließen. So ging das Duo gemeinsam in die finale Runde. Dort versuchte Fritz mit  seinem Fully Druck zu machen, doch Wollenberg blieb dran. Doch dann  entschied ein Hinterrad-Defekt von Wollenberg das Rennen zugunsten von  Fritz. „Ich weiß gar nicht wie es passiert ist, ich habe mich auch nicht  unter Druck gefühlt“, so Wollenberg.

Er fiel auf Rang vier zurück, passierte dann Paul Latus aus Hirschau  noch mal und verlor den Sprint, weil er in der letzten Kurve wegrutschte  und es dann nicht mehr reichte Latus noch mal zu überholen. „Schade, es lief heute viel besser als in den vorigen Wochen. Moritz  wäre aber nicht zu schlagen gewesen“, zollte Wollenberg dem Pechvogel  Anerkennung.  Benedikt Fritz saß derweil im Schatten, mit Schrammen am rechten Bein.  „Ich bin beim Start einfach nicht ins Pedal gekommen und dann hat mich  in einer Kurve auch noch einer fast rausgedrängt“, erzählte Fritz. Er  lag nach der 1,8 Kilometer langen Startrunde nur an neunter Position und  hatte nach der nächsten Runde 36 Sekunden Rückstand. „Nach meinem Fehler bin ich ruhig geblieben und bin konstant weiter  gefahren. Als Tim dann den Defekt hatte, bin ich nur noch Vollgas  gefahren“, so Fritz nach seinem ersten Bundesliga-Sieg. Das war auch notwendig, denn hinter ihm ließ Jan Koßack zu keinem  Zeitpunkt locker und hätte jeden Fehler ausgenutzt. Er kam mit 20  Sekunden Rückstand als Zweiter ins Ziel. „Ich bin mein Tempo gefahren  und bin mit meinem Ergebnis ziemlich zufrieden“, so Koßack. Paul Latus freute sich als Dritter (+1:20) über das beste  Bundesliga-Ergebnis seiner Karriere. „Ich bin ein Spätentwickler, aber  es wird Jahr für Jahr besser“, so ein strahlender Latus.
Juniorinnen: Langes Solo von Emma Eydt
Bei den Juniorinnen ist die Renn-Geschichte schneller erzählt. Emma Eydt  (Queidersbach) machte sich bereits in der Startrunde auf und davon und  fuhr ein langes Solo zu einem ungefährdeten Sieg, 2:23 Minuten vor  Simone Roßberg aus Kleinbettlingen. „Die Beine haben gepasst. Jetzt freue ich mich, den zweiten Teil der  WM-Norm geschafft zu haben“, meinte eine strahlende Emma Eydt. Simone Roßberg war mit sich und ihrem Ergebnis komplett „zufrieden.“ „Es lief alles richtig gut“, freute sich die Schwäbin. Emma Blömeke (Haltern) wurde mit 4:35 Minuten Differenz Dritte. Den  Platz holte sich in Runde zwei von vier (ohne Startrunde) von Marion  Fromberger (Bad Griesbach).
Termine 2018
28./29. April Heubach (HC)
13./14. Mai    Gedern (C2)
22./23. Sept   Freudenstadt (C1)
29. Sept.        Titisee-Neustadt (C3)

Weitere Informationen unter www.mtb-bundesliga.net

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