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Sina Frei fährt zu ihrem zweiten Elite-Weltcup-Podium - GHOST Factory Racing gewinnt erneut die Teamwertung und baut die Führung aus

Die Serie geht weiter – GHOST Factory Racing bleibt in der Teamwertung auch im vierten Weltcup der Saison ungeschlagen. Auch gelang es dem Team wieder mit einer Athletin aufs Podium zu steigen – Sina Frei schaffte nach Nove Mesto dieses Kunststück erneut. Anne Terpstra fühlte sich von Beginn an auf dem Kurs nicht so wohl wie in der Vorwoche, erreichte aber trotzdem den siebten Rang und konnte den dritten Rang in der Weltcupgesamtwertung verteidigen. Bei Barbara Benko war mit Rang 26 ebenfalls ein Aufwärtstrend zu erkennen. Lisa Pasteiner komplettierte das Teamergebnis mit einem achten Platz im U23 Rennen.

Die Rennstrecke im französischen Les Gets war 2004 bereits Austragungsort der MTB Weltmeisterschaften. 2019 fand der vierte Weltcup der Saison auf einem ähnlichen Kurs statt. Im Vergleich zu den übrigen Kursen im Kalender, war der technische Anspruch relativ gering, die physischen Belastung auf dem sehr staubigen Kurs mit ihren zwei langen Anstiegen aber enorm. Am französischen Nationalfeiertag wurden die Fahrer von den Fans nicht enttäuscht und boten im Gegenzug wieder spannende Rennen.

Lisa Pasteiner wollte nach dem Rennen in der Vorwoche ‚auch mal etwas riskieren‘ und begann das Rennen in der Spitzengruppe: „Ich wollte einfach wissen was passiert, ich hatte jetzt auch nicht wirklich etwas zu verlieren.“ Die Österreicherin hielt sich in der ersten Runde in der Gruppe der ersten fünf auf, musste dann dem hohen Tempo aber etwas Tribut zollen. „Ich habe es die ersten beiden Runden versucht, dann zwei Runden gelitten und mich für die letzten beiden auch nicht wirklich erholt. Ich habe es aber vor den Abfahrten immer geschafft als erste einer Dreiergruppe ein paar Sekunden Vorsprung herauszuholen. Das hat mir dann immer für den Rest der Runde gereicht“, und genau das sollte am Ende auch für Rand acht reichen.

Die Charakteristik der XCC Rennens am Freitag war mit breiten Wiesenkurven, einem Anstieg und einer kurzen Passage zunächst wieder taktisch geprägt. Anne Terpstra und Sina Frei sicherten sich dabei einen Startplatz in der zweiten Reihe, Barbara Benko ging aus der dritten Reihe ins Rennen.

Bei der ungarischen Meisterin Barbara Benko war an diesem Wochenende ein Aufwärtstrend zu erkennen. Nachdem sie bisher ihre Leistung nicht abrufen konnte, ging es dieses Wochenende erstmal wieder besser: „Der Start war leider wieder nichts, aber nach zwei Runden habe ich ganz gut ins Rennen gefunden. Rang 26 ist jetzt noch nicht das wo ich gerne hin möchte, aber ich denke ich kann das positive für die anstehenden Rennen mitnehmen. Am Ende freue ich mich dass es bei den anderen beiden so gut läuft und wir schon wieder die Teamwertung gewinnen konnten, auch wenn ich noch nicht ganz dabei bin, motiviert das jede Woche aufs neue.“

Anne Terpstra wusste bereits bei der Streckenbesichtigung, dass sie sich auf diesem Kurs eher schwer tun würde. Mit ihrem neunten Rang im Shortrace konnte sie sich eine gute Ausgangsposition sichern, versuchte aber trotzdem etwas verhaltener zu starten und im Rennen nicht zu überziehen: „Die Anstiege sind mir hier etwas zu lange als dass ich meine Stärken ausspielen könnte. Deshalb musste ich mir das heute besser einteilen und auch wenn ich dachte dass ich nichts mehr übrig habe, reichte es dennoch für die schnellste Schlussrunde. Mein Team hat mir gesagt ich soll mir die Fahrerin vor mir noch holen, das habe ich dann gemacht. Die davor war auch nicht so weit weg, ich konnte sie noch aufholten, verlor aber dann im Schlusssprint. Das Verrückte ist, ich stehe auf dem dritten Rang im Gesamtweltcup, das hätte auch niemandem vor der Saison geglaubt. Jetzt versuche ich natürlich irgendwie dort zu bleiben.“ Aufgrund der hohen Renndichte und Rennbelastung lässt die amtierende niederländische Meisterin die Meisterschaften in der Heimat kommende Woche schweren Herzens
aus: „Es ist schwer zu beschreiben wie schwer mir das fällt, aber ich muss Prioritäten setzen und ich kann einfach keine sechs Wochen am Stück Rennen fahren. Deshalb konzentriere ich mich auf die EM und die zwei Weltcups danach. Dann halt wieder in einem schwarzen Trikot.“

Sina Frei wiederholte das Kunststück, dass sie bereits in Nove Mesto abgeliefert hat und erreichte in ihrem letzten U23 Jahr ihr zweites Elite-Weltcup-Podium. In einem spannenden Rennen konnte sie sich von Beginn an in der Spitzengruppe halten und lag das ganze Rennen über in der Gruppe der TOP5: „Der Kurs hier war brutal, die Luft war voll mit Staub, es war extrem trocken und die Anstiege super hart. Aber ich habe mich wohl gefühlt und konnte das Tempo gut mitgehen. Leider wurde die Gruppe dann in einer Abfahrt auseinander gerissen und die Lücke konnten wir nicht mehr schließen. Als Lisa in der letzten Runde attackiert hat, konnte ich das Tempo nicht mehr mitgehen, ich habe mich dann darauf konzentriert den vierten Rang zu verteidigen – gar nicht so einfach eine Französin in Frankreich hinter sich zu halten“ lachte die U23 Europameisterin nach dem Rennen. Mit ihrem vierten Rang verbesserte sich die Schweizerin auch im Gesamtweltcup auf den fünften Rang und hat somit für das Shorttrack beim nächsten Weltcup eine ideale Ausgangsposition.

Auch bei der vierten Runde konnte sich das Team den Titel des ‚Team of the day‘ sichern und die Gesamtführung ausbauen. Das führende Team ist jeweils an den prestigeträchtigen gelben Startnummern zu erkennen. „Das ehrt uns natürlich sehr und wir werden versuchen die gelben Nummern bis ans Jahresende behalten zu dürfen. Für uns ist das ein besonderes Gefühl mit dem gesamten Team aufs Podium steigen zu dürfen und gemeinsam feiern zu können. Das ist eine tolle Anerkennung für alle im Team. Deshalb möchte ich explizit an alle vom Betreuerstab Danke sage, wir hatten zwei geniale Wochen und die Ergebnisse zeigen, dass wir gute Arbeit leisten“, so Thomas Wickles nach dem Rennen.

Fotos: Irmo Keizer - Andreas Dobslaff

Weitere Informationen unter www.ghost-factory-racing.com

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