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Team Lexware bei der Mountainbike-Weltmeisterschaft in Schottland/Teil 2 - Standortbestimmung des Lexware Teams im Kräftemessen mit der Weltelite

In  einer nicht-olympischen Saison ist die Weltmeisterschaft der  unantastbare Saisonhöhepunkt. Die besten Mountainbikerinnen und  Mountainbiker haben ihre Trainings- und Saisonplanung auf die  Cross-Country-Wettkämpfe in Schottland ausgerichtet, dennoch gleicht es  einem veritablen Kunststück, auf die Stunde am Tag X tatsächlich in der  perfekten WM-Form zu sein. Das beste WM-Ergebnis für das Lexware  Mountainbike Team aus Kirchzarten hat bei den  Cross-Country-Welttitelkämpfen im Nationalpark Glentress Forest Sina van  Thiel in der U-23-Klasse mit Rang acht eingefahren. Nina Benz als 27.  der Frauen und David List (Foto oben) als 31. bei den Männern haben beim  internationalen Höhepunkt ihre besten Platzierungen in der bisherigen  Weltcup-Saison übertroffen. Das hat also gepasst. Max Brandl hat das  Eliterennen der Männer auf Rang 50 beendet. Zudem haben Lennart Krayer  und Paul Schehl, der dem jüngsten Jahrgang in der U23 angehört, mit den  Rängen 17 und 19 im Cross-Country-Wettkampf dieser Altersklasse stark  performt.

                                                       
David List: "Bin sehr zufrieden mit meiner Performance"
Nachdem David  List einige Wochen mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatte,  bestätigte er bei der Weltmeisterschaft in Schottland mit dem 17. Platz  im Short Track und Rang 31 im Cross-Country-Rennen seinen Formanstieg.  Von Position 47 zu Beginn des XCO-Rennens macht er Platz um Platz gut.  "Ich hatte endlich von Anfang bis Ende mal wieder eine reibungslose  Fahrt und konnte schön ans Limit gehen", erzählt der Student aus  Freiburg, "nach der zähen Zeit zuletzt bin ich sehr zufrieden mit meiner  Perfomance und schaue zuversichtlich in die zweite Saisonhälfte". Mit  Rang 31 hat der 23-Jährige bei der WM besser reüssiert als in den  Cross-Country-Weltcups dieser Saison zuvor. Hinter  Ex-Lexware-Teammitglied Luca Schwarzbauer, der WM-Neunter wurde, war  List zweitbester deutscher Starter. In den kommenden Wochen folgen noch  vier Weltcup-Veranstaltungen, zwei davon in Nordamerika.

Das Cross-Country-Rennen von Max Brandl bei dieser WM war ein  Spiegelbild der bisherigen Saison: ein Auf und Ab. Mal war er auf dem  Kurs im schottischen Tweed Valley 38., danach 50., anschließend 44., am  Ende erneut 50. "Ich bin fast das gesamte Rennen über nicht  vorwärtsgekommen, obwohl ich eigentlich gute Werte hatte. Ich musste um  jeden Tritt kämpfen", erzählt der deutsche Doppelmeister. Das Rennen sei  "sehr untaktisch verlaufen, einfach nur Vollgas". Der 26-Jährige konnte  nur in dem relativ kurzen, technisch anspruchsvollen Teil der Strecke  seine Stärken ausspielen. "Es nervt mich ziemlich, dass ich fast dauernd  nur Positives von den Abfahrten zu berichten habe."

Wie List realisierte auch Nina Benz mit Rang 27 beim Saisonhöhepunkt in  Schottland ihre beste Cross-Country-Leistung auf höchstem  internationalen Niveau in dieser Saison. Beim Weltcup in Val di Sole war  sie zuvor 29. geworden. Eigentlich sei sie nach dem Start gut  weggekommen, berichtet die 25-Jährige, irgendwann kam eine Fahrerin vor  ihr jedoch ins Trudeln, Benz musste vor einer felsigen Passage runter  vom Rad und verlor den Konkakt zu der Gruppe, in der sie zuvor unterwegs  war und die um Top-20-Ränge kämpfte: "Das war mega-ärgerlich." Beim  Versuch, die Lücke wieder zu schließen, hatte sie viel Kraft investiert,  "in der vorletzten Runde hat es mir dann den Stecker gezogen." Mit zwei  Dritteln des Rennens sei sie zufrieden, "ich bin froh, dass ich mich  noch irgendwie ins Ziel retten konnte." Am Ende mit  den Kräften, aber glücklich, im Ziel zu sein: Nina Benz beendet das  Cross-Country-Rennen bei der Weltmeisterschaft in Schottland auf Rang  27.

                            
Paul Schehl: "Es hat sich sehr geil angefühlt"
Paul Schehl  gerät ins Schwärmen. "Die Strecke hier in Schottland hat sich sehr geil  angefühlt, es ist definitiv eine meiner Lieblingsstrecken: welliges  Gelände, Wurzelpassagen und Sektionen wie in einem Bike-Park." Was hätte  der Junioren-Weltmeister des Vorjahres im U-23-Rennen wohl erreicht,  wenn ihm in der Startloop nicht die Kette heruntergefallen wäre? Eine  Frage, die unbeantwortet bleibt. "Ja, da war dieses Malheur. Ich musste  anhalten, um die Kette wieder draufzumachen und bin von Position 20 auf  40 zurückgefallen." Mit seiner frischen, offensiven Fahrweise hat er  sich wieder nach vorne gekämpft, genug Sprit war auch im Tank. "Ich  hatte einen guten Rhythmus und konnte mich gut behaupten", sagt der  19-Jährige, "es hat sich gut angefühlt". Er liebäugelte mit einem Platz  in den Top 15, "so wie es dann aber gelaufen ist, bin ich mit Rang 19  mega-zufrieden".

Zwei Plätze vor ihm kam sein U-23-Teamkollege Lennart Krayer ins Ziel  des WM-Rennens. Das Hochfahren der Leistung zu Beginn zählt nicht zu den  Stärken des 21-Jährigen, "ich konnte meine Startposition nicht halten  und bin auf 40 oder 43 zurückgefallen". Zudem gab es noch "einen kleinen  Crash", der ihn aufgehalten habe. "In den ersten Runden konnte ich  nicht richtig drübergehen, es hat lange gedauert, bis die Beine richtig  aufgemacht haben." Erst in der fünften von sechs 3,5-Kilometer-Runden  konnte er "richtig Gas geben". Er startete eine beeindruckende  Aufholjagd und verbesserte sich von Rang 30 auf 17. "Es wäre mehr drin  gewesen. Ich habe jedoch alles gegeben und bin deshalb zufrieden", sagt  Krayer, der bester deutscher Starter in dieser Altersklasse war.

Ihren gelungenen Auftakt im Rennen der U-23-Frauen führt Sina van Thiel  auf ihr Mentaltraining mit Hanna Klein zurück: "Ich war am Start voll  fokussiert und gleich an vierter Position." Als die deutsche  U-23-Meisterin jedoch an die Stelle kam, wo Startloop und normale Runde  auseinanderdriften, dachte sie sich: "Upsi, da war doch was? Ihr Kopf  wollte schon auf der normalen Runde weitermachen, sie bekam aber gerade  noch die Kurve zur Startrunde. "Sofie Pedersen ist vor mir dann  weggerutscht, das hat mich ein wenig nach hinten gespült." Die  20-Jährige teilt ihr Rennen in zwei Hälften ein. "Im ersten Teil war  sehr viel los auf der Strecke. Ich musste kämpfen, denn ich hatte  Rückenschmerzen und das Gefühl, dass ich keine Kraft auf das Pedal  bringe. Mir fehlte ein bisschen der Flow." Im zweiten Teil des  Wettkampfs war sie allein unterwegs, es ging ihr gefühlsmäßig besser und  sie war nach eigenem Empfinden flüssiger unterwegs.  "Die Rundenzeiten  sagen allerdings etwas anderes", sagt die WM-Achte lachend, "ich bin von  Anfang bis Ende konstant mein Ding gefahren und nicht eingegangen. Es  hat sich irgendwie aber ganz anders angefühlt". Und eines möchte Sina  van Thiel am Schluss noch loswerden: "Ich bin nicht gestürzt, darauf bin  ich sehr stolz." Zurecht, viele andere sind gestürzt. Auch so ein Heroe  wie Straßen-Weltmeister Mathieu van der Poel.

                                                       
Das nächste Highlight:
Mountainbike-Weltcup  in Andorra, 24. August, 17.30 Uhr/18.15 Uhr: Short Track U-23-Frauen  und -Männer. 25. August, 17.45 Uhr/18.30 Uhr: Short Track Elite Männer  und Elite Frauen. 27. August, 8.30 Uhr: Cross-Country U-23-Frauen; 10:30  Uhr: Cross-Country U-23-Männer; 13 Uhr: Elite Frauen; 15.30 Uhr: Elite  Männer.

Fotos: (c) Armin M. Küstenbrück / EGO-Promotion

Weitere Informationen unter www.lexware-mountainbike-team.de

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