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Team Lexware bei der Mountainbike-Weltmeisterschaft in Schottland - David List erkämpft sich im
WM-Short-Track den 17. Platz
  
Das  Lexware Mountainbike Team ist mit acht Cross-Country-Mountainbikerinnen  und -Mountainbikern bei der Rad-Weltmeisterschaft in Schottland  vertreten - kein Team stellt beim Saisonhöhepunkt mehr Starter. Die  beste Leistung an den ersten beiden WM-Wettkampftagen im Nationalpark  Glentress Forest gelang David List (Foto oben/ganz links) mit Rang 17 im  Short Track der Männer, Max Brandl wurde 29. Nina Benz beendete das  Short-Track-Rennen der Frauen auf dem 22. Platz. Die Auftritte von Carla  Hahn und Jonas King verliefen in der U19 aufgrund von Stürzen  unglücklich: Die 18-jährige Mitfavoritin fiel auf Rang 17 zurück, ihr  gleichaltriger Teamkollege musste das Rennen aufgeben. Sina van Thiel  hatte mit der deutschen Staffel am ersten Wettkampttag den siebten Platz  belegt.
                                                   
Max Brandl stürzt nach gutem Start, Nina Benz mit solidem Rennen
Der  Mountainbikesport erinnert bisweilen an Roulette. Wurden die richtigen  Reifen aufgezogen, wurde die richtige Taktik gewählt? Setze ich in der  wichtigen Startphase auf das richtige Hinterrad, entscheide ich mich für  die richtige Fahrlinie? Viele Fragen, Antworten kann nur der Wettkampf  liefern. Im Short-Track-Rennen von David List passte im Wettstreit der  Weltbesten viel zusammen: "Ich bin mit meiner Performance richtig  zufrieden", sagt der 23-jährige Student aus Freiburg, "ich bin geile Rundenzeiten gefahren, tatsächlich auch einmal die schnellste". Nach  einem "weniger guten Start" und Positionen zwischen 30 und 40 kämpfte  sich List Runde für Runde nach vorne und beendete das kurze Rennen auf  dem 17. Platz. "Körperlich und mental geht es mir wieder richtig gut,  ich kann vorne mitfahren, das macht micht happy."

Lexware-Teamkollege Max Brandl konnte seine gute Startposition in der  Anfangsphase des Short Tracks behaupten und biss sich in den Top Ten  fest.  "Ich habe aber gemerkt, dass das Tempo zu schnell war. Ich musste  etwas rausnehmen", sagt der deutsche Meister. Er fiel in dem  Weltklassefeld auf Rang 25 zurück, "als ich mich wieder gefangen hatte,  lag ich um Rang 20 herum". Ausbaufähig. Er wollte deshalb die letzte  Kurve vor der Zielgeraden etwas schneller angehen als in den Runden  zuvor, das wurde ihm zum Verhängnis. "Ich bin mit dem Rad weggerutscht."  Er verlor Zeit, fiel im Klassement zurück. Einerseits. Andererseits zog  er sich Schürfwunden an Arm, Bein und Hüfte zu. Als er weiterfuhr,  bemerkte er, dass die elektronische Schaltung nicht mehr funktionierte.  Erneuter Zwangsstopp, Batterie raus, Reset. "Die Aktion hat mich  zwischen 20 und 30 Sekunden gekostet, darüber hinaus Geschwindigkeit,  Körner und Rhythmus." Brandl fiel bis auf Rang 40 zurück. In der  Schlussphase drehte er nochmals auf und verbesserte sich auf den 29.  Platz. "Ich habe mir mehr erfhofft und es wäre auch mehr möglich  gewesen", sagt der 26-Jährige aus Freiburg, "meine Beine sind ganz gut,  am Samstag habe im Cross-Country-Rennen eine neue Chance".

Bei der Startaufstellung für das Short-Track-Rennen der Frauen wählte  Nina Benz bewusst den Platz hinter der Schweizerin  Alessandra Keller.  Die 25-Jährige aus Freiburg ging davon aus, das richtige Hinterrad für  ein zügiges Fortkommen in der Startphase gewählt zu haben. Doch es kam  anders: Keller konnte nicht auf Anhieb ins Pedal einklicken, der Express  stand erstmal still. "Der Plan war schon mal für die Katz", sagt Benz,  "es war ein langer und harter Short Track, meistens lag ich zwischen  Rang 20 und 25." Am Ende sprang für sie der 22. Platz heraus "Das ist  nichts Bewegendes, es war eine solide Leistung", analysiert Benz, "ich  bin damit zufrieden, es spiegelt meinen aktuellen Leistungsstand wider".

In der  Startphase des Cross-Country-Rennens der Juniorinnen lief für Carla Hahn  noch alles nach Plan: Sie hielt in der Spitzengruppe mit, doch nach  zwei Kollisionen spürte sie die lädierte Schulter, der Rücken machte zu.  Rang 17: "Ich bin ultra-enttäuscht".

Stürze bremsen Carla Hahn und Jonas King
Das  WM-Abenteuer hätte für Mitfavoritin Carla Hahn im Cross-Country-Rennen  der Juniorinnen (U19) nicht unglücklicher ablaufen können. Bereits im  Training war sie gestürzt und hatte sich an der Schulter verletzt: "Ich  hatte danach Probleme und musste behandelt werden". Trotz eines weiteren  Sturzes in der ersten Rennrunde hielt sich die deutsche U-19-Meisterin  anfangs in der Spitze auf. Nach einer weiteren Kollision - sie blieb mit  der lädierten rechten Körperseite an einem Baum hängen - habe "die  Schulter zugemacht und ich bekam starke Rückenschmerzen". Folge: Sie  brachte keinen Druck mehr auf die Pedale, die Vize-Europameisterin fiel  auf Rang 17 zurück. "Es hat nicht funktioniert, ich bin  ultra-enttäuscht, ich hatte mir eine Medaille erhofft", sagt Hahn, "ich  muss das jetzt erst einmal verarbeiten".

Der WM-Einsatz von Jonas King dauerte nur rund zehn Meter: Massensturz  gleich nach dem Start des Juniorenrennens, King war einer der  Leidtragenden. "Vor mir ist einer gestürzt, ich bin von hinten in ihn  reingefahren, das war unvermeidbar", erzählt der 18-Jährige. Seine Hand  hatte was abgekriegt und schmerzte, an ein Weiterahren war nicht zu  denken.

Mit dem Staffelrennen hatten die Cross-Country-Wettbewerbe im Glentress  Forest, 50 Kilometer südlich von Edinburgh, begonnen. Sechs treten pro  Nation an, jeweils eine Starterin und ein Starter aus den Klassen Elite,  U23 und U19. Die Reihenfolge kann von den Teams frei gewählt werden. Da  die Deutschen im Unterschied zu den erfolgreichen Teams aus der Schweiz  und Frankreich nicht in Bestbesetzung antraten, waren die  Erfolgsaussichten von vornherein gering. Vom Lexware-Team war  U-23-Meisterin Sina van Thiel im Staffelrennen dabei. Als vorletzte  Starterin des deutschen Sextetts verkürzte sie den Rückstand auf das  führende Team zwar von 2:33 Minuten auf 2:06, dennoch rutschte sie einen  Rang zurück und übergab als Achte. "An den Anstiegen habe ich immer  versucht, die Italienerin vor mir zu überholen. Ich habe es aber nicht  geschafft, an ihr vorbeizukommen", erzählt van Thiel, "denn auf den  Abfahrten hätte ich schneller und flüssiger fahren als sie. Mit meiner  Runde bin ich dennoch sehr zufrieden". Emil Herzog (U23), letzter  Starter der deutschen Mannschaft, machte noch einen Rang gut und  erreichte das Ziel als Siebter das Ziel.

Das nächste Highlight:
Mountainbike-Weltcup  in Andorra, 24. August, 17.30 Uhr/18.15 Uhr: Short Track U-23-Frauen  und -Männer. 25. August, 17.45 Uhr/18.30 Uhr: Short Track Elite Männer  und Elite Frauen. 27. August, 8.30 Uhr: Cross-Country U-23-Frauen; 10:30  Uhr: Cross-Country U-23-Männer; 13 Uhr: Elite Frauen; 15.30 Uhr: Elite  Männer.

Fotos: (c) Armin M. Küstenbrück / EGO-Promotion

Weitere Informationen unter www.lexware-mountainbike-team.de

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