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Kompletter Medaillensatz bei der WM für GHOST - Tomas Slavik wird Weltmeister im 4X – Anne Terpstra Vizeweltmeisterin im XCO

Die WM in Val di Sole wird als eine der erfolgreichsten in die Firmengeschichtsbücher eingehen. Das GHOST Factory Racing Team konnte zusammen mit Tomas Slavik in Italien einen kompletten Medaillensatz gewinnen. Neben dem dritten Weltmeistertitel im 4X für Tomas Slavik konnte Anne Terpstra in einem spannenden Rennen den Vizeweltmeistertitel erringen. Davor gelang es Caroline Bohé mit Bronze ihre erste WM Medaille zu gewinnen und den Medaillensatz zu komplettieren. Nadine Rieder erreichte mit Rang 17 unmittelbar nach ihrer Verletzung ebenfalls ein sensationelles Ergebnis.

Die Europameisterschaft in Novi Sad war bereits ein Fingerzeit auf die gute Form der GHOST Athletinnen und wurde bei der WM mehr als bestätigt. Bereits in Serbien gelang es Anne Terpstra den Vizemeistertitel zu gewinnen, Caroline Bohé verpasste das Podest in der U23 Klasse nur knapp. Die besonderen Herausforderungen des Stadtkurses um eine alte Burganlage und die Temperaturen um 38° waren jedoch gänzlich andere als das, was die Sportlerinnen in Italien erwarten würde.

Tomas Slavik eröffnete unter dem Applaus der anderen GHOST Sportlerinnen die erfolgreiche Woche am Freitagabend, regelmäßig unterstützt der sympathische Tscheche das Team auch als Fahrtechniktrainer und ist immer ein gern gesehener Gast. Nach einer erst kürzlich überstandenen Covid-Erkrankung wusste der Favorit nicht, ob er der Rolle gerecht werden könnte. Auch der dritte Platz in der Qualifikation konnte diese Fragen nicht ausräumen. Spätestens aber der souveräne Auftritt vom ersten Heat an lies keinen Zweifel an den Ambitionen des Weltmeisters aus den Jahren 2010 und 2014: „Ich habe gesundheitlich ein paar harte Wochen hinter mir und bin bei weitem noch nicht bei 100%, vielleicht war das aber genau mein Rezept. Ich stand hier schon so oft in der Form meines Lebens und konnte es nicht ins Ziel bringen, heute kann ich meine Gefühle kaum in Worte fassen.“

Am Samstag ging die Medaillenjagd für Caroline Bohé weiter. Die Strecke bezeichnete sie selber vom ersten Tag an als ‚ihren absoluten Lieblingskurs‘. Viele der Konkurrentinnen starten im Weltcup bereits in der Elitekategorie, für die Weltmeisterschaft müssen jedoch auch sie in der U23 Klasse antreten. Damit war ein hochkarätiges Feld garantiert und das Ergebnis weit offen. Von Beginn an setzte sich die spätere Weltmeisterin Mona Mitterwallner vom Rest des Feldes ab, die zweite Österreicherin Laura Stigger folgte ihr mit Respektabstand. Dahinter entbrannte ein Kampf um die Medaillen zwischen Caroline Bohé, Ronja Eibl und Marika Tovo. Die Dänin konnte jedoch nach einem sowohl technisch als auch taktisch souveränen Rennen die Medaille für sich gewinnen: „Ich bin unfassbar glücklich über das Ergebnis heute. Das ist meine erste WM Medaille und die vielen Jahre an Training und Qual zahlen sich jetzt mit der perfekten Unterstützung unseres Verbandes und meines Teams im Rücken aus. Ich bin so stolz darauf, dass ich das jetzt in meiner letzten U23 Meisterschaft geschafft habe. Vielen Dank an alle die daran einen Anteil haben!“

Mit dieser guten Vorlage ging es am Nachmittag für die Eliteathletinnen in den Wettkampf. Nicole Koller, Nadine Rieder und Anne Terpstra gingen in ihren jeweiligen Nationaltrikots an den Start. Die Schweizerin Nicole Koller erwischte dabei einen gebrauchten Tag und war nach Rang 42 mehr als enttäuscht: „Ich finde keine Worte zu heute. Ja, der Kurs war mir vielleicht nicht auf den Leib geschneidert, aber die eigentlich Ursache für meine Kraftlosigkeit heute muss ich erst noch finden. Ich muss mich erst einmal sammeln und dann für die letzten beiden Weltcups noch einmal neu angreifen.“

Nadine Rieder testete bereits in der Vorwoche ihre Form nach einer langwierigen Verletzung, die sie sich bereits zu Saisonbeginn zugezogen hat. Nach wenigen Wochen Training lag sie bereits in Basel wieder gut im Rennen, wurde erst durch einen kleinen Defekt in der Schlussrunde aus den vorderen Rängen gerissen: „Ich bin dem BDR sehr dankbar für die Nominierung zur WM und wollte natürlich auch etwas zurückgeben. Was ich genau zu erwarten hatte, wusste ich aber selbst nicht. Der Kurs war sehr technisch, das war jetzt in der Vergangenheit nicht unbedingt meine Stärke, aber genau daran haben wir viel gearbeitet. Was die Verletzung aber jetzt für einen Einfluss auf meine Skills haben würde, galt es im Rennen herauszufinden.“ Mit einer souveränen Vorstellung und konstanten Rundenzeiten arbeitete sich die deutsche Marathonmeisterin von Rang 43 in der Startrunde bis auf Rang 17 nach vorne und konnte damit eines der besten WM-Ergebnisse ihrer Karriere verbuchen. Technisch war sie dabei auf Augenhöhe und freut sich bereits auf die noch anstehenden Rennen.

Nach dem Vize-Europameistertitel hoffte die niederländische Meisterin Anne Terpstra auch bei der WM auf ein ähnlich gutes Rennen, insbesondere weil die Formkurve seit dem Sommer noch einmal deutlich nach oben gezeigt hatte: „Ich wusste, dass ich an einem perfekten Tag, wenn alles klappt, ganz vorne mitfahren kann. Leider war mein Start alles andere als perfekt und ich fand mich viel zu weit hinten wieder. Ich habe aber gespürt, dass ich in der Verfolgergruppe doch einige Reserven habe. So habe ich mich langsam von Rang zehn in die TOP3 vorgekämpft. Als ich dann Pauline in großen Schritten einholen konnte war auf einmal die Silbermedaille zum Greifen nah. Ich denke auch mit einem besseren Start hätte ich nicht einfach mit Evie mitfahren können, sie hat das heute definitiv verdient gewonnen, aber vielleicht mit der gesparten Energie das Rennen etwas spannender machen können. Alles in allem war es ein sehr gutes Rennen, als dann Jolanda und Sina in der letzten Runde noch einmal näher kamen wurde es scheinbar von außen noch einmal spannend, aber ich konnte das kontrolliert ins Ziel bringen und keine Risiken mehr eingehen. Ich habe gehört, dass das die erste WM-Medaille für eine Niederländerin im XCO ist. Dessen war ich mir gar nicht bewusst. Das macht mich natürlich umso stolzer.Jetzt heißt es noch einmal Energie sammeln für die letzten Rennen. Zwischen den beiden Weltcups liegt noch unsere nationale Meisterschaft und das bedeutet viel Reisen und viele Events zum Saisonende, aber ich freue mich auf das was noch kommt! Vielen Dank an alle für die Unterstützung. Das heute war ein besonderer Tag!“

Bereits nächste Woche steht der vorletzte Weltcup in der Lenzerheide an, ehe es mit Zwischenstopp bei den niederländischen Meisterschaften zum Saisonfinale in Snowshoe / USA geht.

Fotos: (c) GHOST Facttory Racing Team / Irmo Keizer

Weitere Informationen unter www.ghost-factory-racing.com

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