Traumvorstellung des Lexware Mountainbike Teams beim Rothaus Bike Giro - Max Brandl wird Gesamtsieger, David List und Georg Egger gewinnen die erste und die letzte Etappe
Beim ersten Marathon-Etappenrennen Deutschlands dominieren die Biker des Lexware Mountainbike Teams die Rennen. Jeden Tag steht ein Lexware-Fahrer auf dem Podium, Brandl wird Gesamtsieger. „Riders, masks off!“ tönte es durch die Lautsprecheranlagen auf dem Brauereigelände von Rothaus am Sonntagmorgen. Kurz darauf preschten 417 Mountainbiker, Profis wie Hobbysportler, die Startgerade hinab in Richtung Schluchsee.
Die vierte Etappe des Rothaus Bike Giro war in vollem Gange. Und so viel erinnerte nicht daran, dass eigentlich alles anders läuft in diesem Jahr im Mountainbike-Rennsport. Bis auf die Maskenpflicht auf dem Renngelände und das Ausbleiben der Siegerehrung verlief das viertägige Marathon-Etappenrennen wie in den vergangenen vier Jahren. Nur die Vorfreude aller Teilnehmer war womöglich größer, denn es war das erste Etappenrennen in Deutschland in diesem Jahr. 228 km und 5920 Höhenmeter hatten die Mountainbiker zu bezwingen. Dass auf der ersten Etappe ein hohes Tempo gefahren wird, das war an der nur knapp 22 Kilometer und 560 Höhenmeter kurzen Auftakt-Etappe des Rothaus Bike Giro zu erwarten. Aber dass mit David List einer der jüngeren und unerfahreneren Biker sich den ersten Sieg holen würde, überraschte einige – auch ihn selbst. „Ich bin super glücklich“, strahlte der 21-Jährige.
An Tag Zwei verteidigte List seine Gesamtführung erfolgreich. Gewonnen hat die allerdings sein Teamkamerad Max Brandl vor dem Vorjahressieger Julian Schelb (Stop & Go Marderabwehr). Brandl setzte sich in der letzten Abfahrt an die Spitze der Gruppe und sprintete seine Verfolger von vorne ab. Im Ziel wurde er minutenlang von Krämpfen geschüttelt. Geprägt waren die vier Tage von einem extrem hohen Tempo und einer Spitzengruppe, die eng zusammenblieb. Neben List und Brandl waren auch Georg Egger und Luca Schwarzbauer von der Equipe aus Kirchzarten vorne dabei und machten es Vinzent Dorn (Centurion Vaude), Julian Schelb und dem Schweizer Marc Stutzmann (Texpa-Simplon) dementsprechend schwer.
Auf der dritten Etappe sorgten 15 Grad Temperaturunterschied und Regen für schwerere Bedingungen. Vinzent Dorn und Julian Schelb erhöhten das Tempo immer wieder, sodass Schwarzbauer und List am Aufstieg zum Hochfirst die Gruppe ziehen lassen mussten. Schelb und auch Egger hatten Platten. Max Brandl attackierte clever an den letzten beiden Wellen kurz vor dem Ziel und sicherte sich den zweiten Sieg und damit auch die Führung in der Gesamtwertung. Mit 30 Sekunden Vorsprung vor Marc Stutzmann und 1:30 vor Vinzent Dorn ging der Deutsche Meister in die letzte Etappe.
Von Rothaus führte sie die Biker in den südlichen Schwarzwald. Schelb hatte auch an diesem Tag wieder Defekt. Die Entscheidung fiel am Schlüchtsee 15 Kilometer vor Schluss: Während Egger und Brandl das Tempo verschärften, machte Stutzmann einen Fahrfehler; Vinzent Dorn hinter ihm wurde aufgehalten. So entstand eine Lücke, die sich die drei Lexware-Fahrer zunutze machten. Georg Egger siegte knapp vor Max Brandl und Luca Schwarzbauer auf Position Drei. Damit ging die Gesamtwertung an den Deutschen Meister Max Brandl. „Ich freue mich riesig unser Heimrennen gewonnen zu haben und bin stolz auf unsere Teamleistung“, sagte Brandl strahlend im Ziel. Egger und Schwarzbauer belegten die Plätze vier und fünf. David List verzichtete nach starken Bauchschmerzen auf einen Start. Teammanager Daniel Berhe freute sich. „Unsere Taktik ging auf. Wir wollten dem Rennen von Anfang an unseren Stempel aufdrücken. Das ist uns gelungen.“
Lennart Krayer auf Platz vier bei der Junior Serie in Gstaad
Im schweizerischen Gstaad waren bereits am Freitag die drei Juniorteamfahrer bei der UCI Junior Series am Start. Teilweise auf einem Flugplatzgelände war die Strecke geprägt von windigen Geraden und kurzen steilen Anstiegen. Die meisterte Lennart Krayer gut und belegte den dritten Platz. „Ich habe auf den Geraden immer versucht, im Windschatten zu fahren um Kraft zu sparen“, sagte Krayer. In den steilen Anstiegen setzte er gezielt Attacken und konnte sich so im Rennverlauf vorarbeiten. „Dass ich 2 Kilo an Gewicht verloren habe ist mir bestimmt auch zu Gute gekommen.“ Thore Hemmerling wurde der Gegenwind zum Verhängnis. Er versuchte als Dritter den Anschluss an die Führenden zu schaffen, doch verbrauchte allein im Wind fahrend zu viel Kraft. Er belegte Platz 16. Louiss Krauss war am Start in einen Crash verwickelt, arbeitete sich dann aber bis auf Position 24.
Weitere Informationen unter www.lexware-mountainbike-team.de