Rothaus Bike Giro Hochschwarzwald 2018 - 3. Etappe: Rothaus - Rothaus - 76,0 Kilometer | 2200 Höhenmeter - Stiebjahn macht Hattrick perfekt; Tschechen-Duo Visnovsky und Ulman auf den Plätzen - Triple für Adelheid Morath; Christine Kollmann-Forstner etabliert sich an zweiter Position
Titelverteidiger Simon Stiebjahn drückt beim Rothaus Bike Giro Hochschwarzwald den heimischen Trails weiter seinen Stempel auf. Trotz Defekt holte er sich auch auf der dritten Etappe über 76 Kilometern mit Start und Ziel in Grafenhausen-Rothaus. In 2:56:31 Stunden mit 13 Sekunden Vorsprung auf Tomas Visnovsky und 41 Sekunden vor Matous Ulman.

„Ich hatte das Glück, dass Martin bei dem Defekt gleich hinter mir war. Nach dem Wechsel des Laufrads ist meine Kette etwas gesprungen und ich musste aufpassen, dass ich einen Klemmer vermeide“, erklärte Stiebjahn nach seinem dritten Etappensieg. „Dass es heute meine Strecke war, das hat mir auch geholfen. Ich hätte schon früher wegfahren können, aber das war mir zu riskant. Schauen wir mal was morgen noch passiert, aber es läuft bisher super.“
Sein Vorsprung vor dem letzten Tag in Rothaus ist jetzt auf 2:47 Minuten angewachsen. Defektpech hatte Julian Schelb (Stop&Go Marderabwehr), der, während Stiebjahn in der Aufholjagd war, auf dem Weg zur zweiten Verpflegungszone einen Hinterrad-Defekt erlitt und am Ende deshalb nur Tages-Elfter wurde (+5:23). „Schade, es ging heute eigentlich ein wenig besser als gestern“, so der Münstertäler.
Simon Schneller verteidigte als Tages-Fünfter (+2:15) hinter Luca Schwarzbauer (+2:06) seinen dritten Gesamtrang und baute den Abstand auch gegenüber dem jetzt Gesamtvierten Sascha Weber (Maloja-Rocky Mountain, 2:36) noch mal um 21 Sekunden aus. „Es lief auch heute wieder gut“, nickte Schneller, „ich habe geschaut, dass ich Sascha in Schach halte und das ist mir gelungen.“ Luca Schwarzbauer erwischte einen sehr guten Tag. Der 22-Jährige meinte im Ziel, dass ihm das Profil deutlich mehr entgegen gekommen wäre als das vom Tag zuvor. „Es lief genial und ich hatte in den Anstiegen immer das richtige Tempo. Die Trails heute haben auch sehr viel Spaß gemacht.“
Auf den Trails im heimischen Hochschwarzwald fühlt sich Adelheid Morath sichtlich wohl. Die Deutsche Vize-Meisterin im Cross-Country war auch auf der dritten Etappe des Rothaus Bike Giro Hochschwarzwald die Schnellste und nahm dabei der Österreicherin Christina Kollmann-Forstner nach 76 Kilometern in 3:25:16 Stunden noch mal 15 Sekunden ab. Tagesdritte wurde Südafrikas Marathon-Meisterin Robyn de Groot, die mit 3:33 Minuten Differenz auch Sabine Spitz auf Gesamtrang drei näher rückte.
Bis zur zweiten Technischen Zone an der Hochfirstschanze (km 42,7) sah man ein Quartett mit erfahrenen Bikerinnen an der Spitze, das man da auch erwartet hatte. Adelheid Morath (jb Brunex-Felt), Sabine Spitz (Wiawis Bikes), Christina Kollmann-Forstner (Texpa-Simplon) und Robyn de Groot (Ascendis Health) passierten vor dem folgenden Singletrail-Anstieg zum Hochfirst-Turm die Verpflegung. Kollmann-Forstner ging als Erste in den Trail und prompt mischten sich vier Herren zwischen die Salzburgerin und Adelheid Morath. „Mir ist dann gelungen an denen vorbei zu fahren“, berichtete Adelheid Morath, die zu Kollmann-Forstner aufschloss und mit der Ex-Europameisterin fortan ein Spitzenduo bildete. Sabine Spitz und Robyn de Groot wurden zur Verfolgerinnen-Paarung. Sie arbeiteten zusammen, konnten aber die Lücke zu den beiden Ausreißerinnen nicht verringern. „Wir haben zusammen gearbeitet“, erzählte Kollmann-Forstner im Ziel, „und uns schön abgewechselt. An der letzten steilen Rampe hatte ich dann keine Chance gegen Adelheid. Aber ich bin zufrieden und die Etappe mit den Trails war heute richtig lustig.“
Die Etappensiegerin strahlte aus ihrem Gelben Trikot. „Wir Frauen haben vereinbart, dass wir unser eigenes Rennen fahren“, sagte Adelheid Morath. Also nicht vom Windschatten einer Männer-Gruppe zu profitieren. Zu Beginn waren sie zu acht unterwegs, doch dann fuhr eine Männer-Gruppe von hinten auf und eine Mischung war in den Trails nicht zu vermeiden. „Es war sehr taktisch heute. Mit Christina habe ich gut zusammen gearbeitet und am letzten Berg dann attackiert. Ich wusste, dass ich da stärker sein werde. Bis jetzt läuft es sehr gut bei mir.“ Robyn de Groot ließ Sabine Spitz am letzten längeren Berg zurück und fuhr solo zum dritten Rang, 3:33 Minuten hinter Morath und 49 Sekunden vor Sabine Spitz. „Es ging ganz gut und wir hatten heute viel Spaß in den Trails“, zeigte sich de Groot zufrieden mit ihrem Tagwerk.
Sabine Spitz wurde rund fünf Kilometer vor dem Ziel noch von U23-Nationalfahrerin Antonia Daubermann (Stevens-Global Fine Art) eingeholt und passiert. „Ich bin gleich vorbei und all-out gefahren“, berichtete Daubermann, die sich über ihren vierten Rang freute und auch deutlich mehr Spaß hatte als in den steilen Rampen am Feldberg. „Es ist mein erstes Etappenrennen und Speedy (Bundestrainer Peter Schaupp) hat gemeint, das würde als Training was bringen für die WM. Also habe ich es gemacht“, so Daubermann, die sich als Gesamt-Fünfte trotz Defektpech beim Prolog bisher sehr gut verkauft.
Etappenübersicht „Rothaus Bike Giro Hochschwarzwald“ 2018:
1. Etappe/Prolog am Donnerstag, 16. August 2018
Start ab 14.00 Uhr
Feldberg -> Feldberg
10,0 km / 320 hm
2. Etappe am Freitag, 17. August 2018
Start um 10.00 Uhr
Feldberg -> Feldberg
59,0 km / 2.250 hm
3. Etappe am Samstag, 18. August 2018
Start um 10.00 Uhr
Rothaus -> Rothaus
76,0 km / 2.200 hm
4. Etappe am Sonntag, 19. August 2018
Start um 10.00 Uhr
Rothaus -> Rothaus
63,5 km / 1.400 hm
Fotos: Sauser Event GmbH / Thomas Lienig
Weitere Informationen unter www.rothaus-bike-giro.de