Das Lexware Mountainbike Team beim zweiten Cross-Country-Weltcup der Saison in Araxa (Brasilien) - "Eine unheimlich coole Erfahrung" - Beim Weltcup in Brasilien gelingt Antonia Weeger und Sina van Thiel in der U23 der Sprung in die Top 15
Der Weltcup in Araxa (Brasilien) ist für die jungen Mountainbikerinnen des Lexware Teams mehr als ein Rennen von vielen. Es ist ein Abenteuer, eine sportliche Erlebnisreise mit zahlreichen Eindrücken, die sich ins Gedächtnis einbrennen. "Es ist hier alles komplett anders als in Deutschland oder Europa", sagt Antonia Weeger (Foto oben), "es gibt hier viele arme Leute, sie scheinen aber dennoch glücklich zu sein". Der 20-Jährigen gelang unter brasilianischer Sonne im U23-Short Track (XCC) mit Rang 15 ihr bisher bestes Weltcup-Ergebnis. Im anschließenden Cross-Country-Rennen (XCO) war Sina van Thiel ebenfalls als 15. beste Lexware-Starterin. Paul Schehl war nach seinem Sturz eine Woche zuvor nicht am Start.
Harte Ellbogen-Duelle im Short Track
"Wenn man hier in Araxa morgens das Fenster aufmacht, zwitschern draußen schon die Vögel. Es gibt unfassbar viele davon", erzählt Antonia Weeger, "alles ist grün und man kann unheimlich weit sehen". Etwas überraschend gelang ihr mit Rang 15 im Short Track der U23-Frauen das beste Ergebnis der drei Lexware-Starterinnen. "Mein erstes Top-15-Resultat im Weltcup. Ich bin voll zufrieden und habe mich im Rennen sehr gut gefühlt". Sie redet schnell und hastig, Freude und Aufregung nach der couragierten Leistung sind spürbar. "In der Ebene und berghoch konnte ich immer wieder aufholen", erzählt sie, "das hat richtig Spaß gemacht".
"Ein besseres Gefühl" als beim Weltcup-Auftakt an gleicher Stelle hatte auch Elina Benoit, die junge Schweizerin absolviert ihre erste Saison für das Lexware Team. "Beim Start blieb ich mit dem Lenker am Lenker einer anderen Fahrerin hängen", erzählt die 20-Jährige, in der Anfangsphase des schnellen Short-Track-Rennens der U23-Frauen wurde sie dadurch entscheidend zurückgeworfen. "Anschließend habe ich viele Fahrerinnen überholt und konnte mich noch auf den 18. Platz verbessern." Sie sei mit ihrer Leistung zufrieden, "weil ich gut gekämpft habe".
In den engen, hart geführten Ellbogen-Duellen im Short Race wird allseits kräftig "reingehalten". Auf dem Weg zum ersten Anstieg im Rennen der U23-Frauen wurde der Vorwärtsdrang von Sina van Thiel durch "drei Verhakler" bereits entscheidend gebremst. Folge: Sie rutschte im Feld weit nach hinten. "Das hat mich aber noch nicht aus der Ruhe gebracht", sagt Sina. Der erste Anstieg veränderte dann jedoch alles: Sie musste runter vom Rad, weil vor ihr bereits geschoben wurde. Auch im "Rockgarden" wurde sie aufgehalten, kam nicht mehr rechtzeitig vor dem ersten Sprung in die Klickpedale. Statt abzuheben, ist sie durch die Jumpline "gefahren" und fiel auf den letzten Platz zurück. Sie konnte sich anschließend noch auf den 23. Platz nach vorn arbeiten. "Gut war, dass meine Beine und der Kopf dieses Mal da waren", sagt Sina, "ich habe mich gut gefühlt und nehme das mit ins Cross-Country-Rennen".
Auf Erfahrungssuche im Cross-Country
"Das erste Rennen dieses Jahr, das sich für mich wirklich wie ein Rennen angefühlt hat", sagt Sina van Thiel nach Rang 15 im Cross-Country-Wettkampf der U23-Klasse. "Ich konnte erstmals richtig um Positionen kämpfen, es war richtig spannend", erzählt die 22-Jährige, die im vergangenen Jahr WM-Sechste war. Es gehe jetzt in die richtige Richtung, findet Sina, "und bis zum nächsten Weltcup in Nove Mesto ist ja auch noch bissl Zeit".
Lange gleichauf mit Sina van Thiel lag ihre Lexware-Teamkollegin Elina Benoit. Mit anderen Fahrerinnen kämpften die beiden um Rang zwölf. In der sechsten und vorletzten Runde ist die Schweizerin aus dem Kanton Neuenburg "zu schnell auf den Rockgarden zugefahren", traf mit dem Vorderrad hart einen Stein und wenig später verlor ihr Reifen Luft. Stopp in der Tech-Zone, Laufrad-Wechsel. Die Gruppe war weg, die 20-Jährige musste sich allein durch die letzte Runde kämpfen und erreichte als 17. das Ziel. "Ich bin gut in Form und die Rennen in Brasilien waren wichtig für die Erfahrung", resümiert Elina.
Nach dem gelungenen Short Track ging Antonia Weeger euphorisch in das Cross-Country-Rennen: "Es war cool, aus der zweiten Reihe zu starten. Ich wurde sogar gefilmt, das war der Oberhammer." Während des etwas mehr als einstündigen XCO-Wettbewerbs kämpfte die 20-Jährige nicht nur mit den Tücken der Strecke und der Anstrengung, sondern auch mit einem Blähbauch. "Von den Beinen her war das Gefühl gar nicht mal so schlecht, ich konnte aber nicht gescheit atmen, weil irgendwie der Bauch im Weg war", erzählt sie. Ein Race-Flow wie im Short Race stellte sich nicht ein, sie wurde 22. Gegen Ende des Rennens ging es ihr wieder ein bisschen besser, für eine wesentliche Resultats-Verbesserung war es jedoch zu spät . "Ich muss das jetzt erst einmal verdauen", sagt Antonia, "insgesamt war Brasilien aber schon eine unheimlich coole Erfahrung. Echt crazy."
Das nächste Highlight:
Im Rahmen des Ötztaler Mountainbike Festivals wird am Wochenende 10./11. Mai in Haiming ein HC-Rennen ausgetragen. Die Wettkämpfe der U19-Klasse zählen zur UCI World Series.
Fotos: (c) Armin M. Küstenbrück / Staron Photo
Weitere Informationen unter www.lexware-mountainbike-team.de