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22. Afxentia Etappenrennen / Tag 4, Mantra tou Kampiou - Van der Breggen und Forster Gesamtsieger - Langvad dynamisch, Grotts mit Power am Berg

Die 22. Auflage des Afxentia Etappenrennens auf Zypern ist mit  den Gesamtsiegen von Anna van der Breggen und Lars Forster zu Ende  gegangen. Die Etappensiege beim finalen Cross-Country-Rennen gingen in  Mantra tou Kampiou im Macheras-Gebirge an Annika Langvad und den  US-Amerikaner Howard Grotts. Die Veranstalter zogen nach vier Tagen eine  positive Bilanz Unaufhaltsam. Eine eigene Liga. Annika Langvad (Specialized Racing)  drehte bei Sonne und freundlichen Temperaturen am Mantra tou Kampiou  Picnic Place mit einer Kraft und Dynamik ihre Kurbel um die Achse, der  auch die Konkurrenz Respekt zollte. Bereits in der verkürzten Startrunde riss die Dänin eine Lücke und  fortan konnte man die Sekunden zählen, die sie zwischen sich und ihre  Verfolgerin Erin Huck brachte. Die dann zu Minuten wurden.

Am Ende waren es 2:57 Minuten Vorsprung auf die US-Amerikanerin Erin  Huck (Construction Zone), der Langvad damit noch den zweiten Platz in  der Gesamtwertung wegschnappen konnte. „Das war eine sehr, sehr gute Saisonvorbereitung“, meinte Langvad mit  einem Lächeln. „Klar waren die Beine heute nicht so frisch, aber ich  hatte ein gutes Grundtempo. Ich habe die technischen Passagen genossen.“ Für fühle es sich ganz anders an als voriges Jahr, als sie durch den  Abschluss ihres Zahnarzt-Studiums nicht so viel Zeit zum Trainieren und  noch weniger zur Entspannung hatte. „Schade mit den Defekten an den  ersten beiden Tagen, aber es war auch eine gute Erfahrung. Bei der Cape  Epic ist der Untergrund ähnlich und man kommt auch in solche  Situationen.“ Erin Huck richtete ihre Aufmerksamkeit darauf, am Ende auf dem  Gesamtpodest zu stehen. „Ich wusste, dass Annika an vorbei gehen würde  und habe nur nach dem Abstand nach hinten geschaut“, erklärte Huck,  deren Hauptkonkurrentin in dieser Hinsicht U23-Weltmeisterin Sina Frei  (Ghost Factory Racing) war, die an diesem Tag als Fünfte (+4:38) aber  keine Gefahr darstellte. „Für mich waren die vier Tage sehr gut“, kommentierte Erin Huck unter dem Strich.
 
Sturz von van der Breggen
Hinter ihr fuhr bis zur Hälfte des Rennens ein niederländisches Duo.  Gesamt-Leaderin Anna van der Breggen (Boels Dolmans) war bereits in der  Startrunde unglücklich gestürzt. „Ich bin aus dem Pedal ausgeklickt und  habe mich überschlagen“, erklärte die Straßen-Olympiasiegerin nach dem  ersten Cross-Country-Rennen ihrer Karriere. „Das war ein dummer Sturz.  Danach war ich etwas vorsichtiger, weil ich nicht wusste, weshalb das  passiert ist. Aber ich habe es trotzdem genossen.“ Landsfrau Anne Tauber (CST Sandd American Eagle) konnte sie zwar nicht  mehr halten, doch ihr Gesamtsieg geriet trotz 4:01 Minuten Rückstand auf  Langvad (1:13:47) nicht mehr in Gefahr. Ihr blieben 2:13 Minuten  Vorsprung. Damit ist Anna van der Breggen eine Nachfolgerin von Marianne Vos, die  2013 das Afxentia gewinnen konnte. Ein Ergebnis, mit dem sie überhaupt  nicht gerechnet hatte. Dennoch sprach sie in Hochachtung von ihren  MTB-Konkurrentinnen. „Ich habe großen Respekt vor den Girls im Mountainbike. Es ist manches  gleich wie im Straßenradsport, aber es ist auch vieles anders. Ich habe  einige gute Kletterer gesehen, die auch auf der Straße gut sein könnten.  Es war für mich jedenfalls eine absolut großartige Erfahrung und ich  bin froh, dass ich es gemacht habe“, bilanzierte van der Breggen. Anne Tauber konnte über ihren ersten Podestplatz strahlen. Die junge  Niederländerin erreichte mit 3:37 Minuten Rückstand das Ziel.  „Explosivere Rennen wie Cross-Country, das kommt mir mehr entgegen und  die Fahrtechnik auch. Es war ja auch erst das zweite Etappenrennen  meiner Karriere und ich habe mir an den vergangenen beiden Tagen etwas  Energie gespart“, sagte Tauber zu ihrem dritten Platz auf der  Schluss-Etappe.
Die Gesamtwertung beendete sie auf Rang acht.
 
Herren: Lars Forster hat alles unter Kontrolle
Es war der Däne Sebastian Fini Carstensen (CST Sandd American Eagle),  der sich zu Beginn des Herren-Rennens an die Spitze des Feldes spannte.  Und damit das Peloton auseinander dividierte. An seinem Hinterrad sah  man das Gelbe Trikot von Lars Forster (BMC Racing). Der Schweizer übernahm keine Führungsarbeit weil er Howard Grotts  (Specialized Racing) hinter sich wusste und seine 42 Sekunden Vorsprung  in der Gesamtwertung verwalten wollte. Grotts spielte seine Qualitäten am Anstieg aus und schloss die kleine  Lücke zu den beiden Führenden. „In der dritten Runde habe ich mal  angegriffen, aber Lars und Sebastian sind zurückgekommen“, erklärte der  US-Amerikaner, der in den technischen Passagen nicht ganz so schnell war  wie Forster und Carstensen.

So ging das Trio gemeinsam in die letzte Runde. Während Jaroslav Kulhavy  (Specialized) sich an diesem Tag nicht gut fühlte und deshalb den Kampf  um die Gesamtpodest-Plätze nach zwei Runden aufgab, wurde Titouan Carod  (BMC Racing) immer stärker. Der Franzose sah in der vorletzten Runde  die Spitzengruppe vor sich und investierte, um aufzuschließen. Mit 15  Sekunden Rückstand ging er in die Schlussrunde.
Dort musste sich einerseits sein Teamkollege Forster dem Druck von  Grotts am Berg beugen und andererseits schloss Carod zu Grotts auf,  während Fini Carstensen nicht mehr folgen konnte.

Letzter Anstieg: Grotts auf dem Weg zum zweiten Etappensieg
Grotts nutzte den letzten Anstieg um die entscheidende Lücke zu reißen  und sich seinen zweiten Etappensieg zu sichern. „Ich bin wirklich sehr  zufrieden mit dem Rennen hier“, erklärte der US-Meister, der mit vier  Sekunden Vorsprung gewann. „Es war ein toller Kampf über vier Tage. Ich  hatte sehr viel Spaß bei meiner Premier auf Zypern und es war sicherlich  eine sehr gute Vorbereitung für Südafrika.“ Das war es auch für Lars Forster, auch wenn es für ihn nicht zu einem  Etappensieg reichte. „Die Gesamtwertung ist das, was zählt“, meinte  Forster. „Howard war am Berg unglaublich stark, zum Glück im Downhill  nicht so schnell. Ab der vorletzten Runde habe ich mich mit meinen 40  Sekunden Vorsprung sehr sicher gefühlt.“ Mit seiner Verfassung sei er sehr zufrieden. „Jetzt geht es um Erholung und dann sollte es für den Weltcup passen.“

Carod mit „sehr guten Beinen“

Sebastian Fini Carstensen wurde Tagesdritter (+0:15) und Gesamtdritter.  „Ich habe mich heute von Anfang an gut gefühlt und wusste, das wird mein  Tag. Deshalb habe ich am Anfang viel Führungsarbeit gemacht. Ich bin  sehr glücklich mit dem dritten Platz, das ist ein sehr  vielversprechender Start in die Saison“, kommentierte Carstensen. Titouan Carod, den man eigentlich schon an den Tagen zuvor unter den  Besten erwartet hatte, zuckte mit den Schultern. „Über zwei Stunden  Rennen, das ist mir zu lang“, erläuterte er, warum er auf den beiden  Langstrecken-Etappen zu den Geschlagenen gehörte. „Heute bin ich aus  meiner Startposition erst einmal aufgehalten worden, aber ich hatte sehr  gute Beine. Für das erste Cross-Country-Rennen der Saison bin ich sehr  zufrieden.“
 
Fazit: Anziehungskraft für viele Weltklasse-Biker

Bei den Veranstaltern zog man nach vier Tagen mit hochklassigem Sport  ein positives Fazit. „Das Afxentia hat sich im Kalender längst etabliert  und Anziehungskraft für viele Weltklasse-Fahrer. Es war schön zu sehen,  dass wir dieses mal auch zwei US-Biker im Feld und auf dem Podest  hatten und mit Straßenolympiasiegerin Anna van der Breggen eine Fahrerin  die vier Tage so sehr genossen hat.“
 
Die vier Etappen des Afxentia:
Donnerstag, 22. Februar
EZF Lefkara-Skarinou 14,5 Kilometer (minus 600 Höhenmeter)
 
Freitag, 23. Februar
Point-to-Point Lefkara-Lefkara 52,2 Kilometer (2154 Hm)
 
Samstag, 24. Februar
Point-to-Point Lythrodontas- Lythrodontas 66,2 Kilometer (1993 Hm)
 
Sonntag, 25. Februar
XCO Macheras


Resultate und mehr auf www.activatecyprus.com
  
Mehr Fotos vom Cyprus Sunshine Cup 2018 finden Sie hier.                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         
Termine des Cyprus Sunshine Cup 2018
22. bis 25. Februar   Afxentia-Etappenrennen (SHC)   
3. März   Amathous (C1)

Weitere Informationen unter www.activatecyprus.com
Fotos Copyright: Armin M. Küstenbrück
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